Augsburger Allgemeine (Land West)
Machen Smartphones Kinder krank?
Mehr als 200 junge Darsteller standen am Wochenende im Rampenlicht der Gersthofer Stadthalle. Dafür hatten sie eine Woche lang geprobt. Das Stück verbindet einen biblischen Kontext mit dem Alltag der Kinder
Gersthofen/Stadtbergen Auf der Bühne der Stadthalle Gersthofen war gerade so genug Platz für alle: 220 Kinder standen hier am Wochenende für ihre Aufführung des Musicals „Esther, der Stern Persiens“im Rampenlicht. 220 Kinder, die gleichzeitig je nach Szene entsetzt die Hände rangen oder vor Freude die Fäuste in die Luft warfen. 220 Kinder, die singend und tanzend das Publikum für sich einnahmen.
Organisiert wurde das Projekt durch den „Arbeitskreis Kids in Action Stadtbergen“in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Stadtbergen und dem christlichen Verein „Wort des Lebens“. In nur fünf Tagen studierte der Autor des Musicals, Alexander Lombardi, sein Stück mit den Kindern in der Leitershofener Oswald-Merk-Halle ein.
„Wir hatten eine wunderschöne, harmonische Woche“, freute sich Organisatorin Cornelia Reh in Gersthofen. Sie bedankte sich für die „tolle Unterstützung“bei allen Sponsoren und auch bei den mehr als 50 freiwilligen Helfern. So konnte die Projektwoche des ehrenamtlich tätigen Arbeitskreises aus Stadtbergen bereits zum neunten Mal in Folge stattfinden. Besonders beeindruckend für Cornelia Reh: All die teilnehmenden Kinder zwischen sechs und 16 Jahren hätten unterschiedlichste Talente, doch ein jedes mache nach seinem besten Vermögen mit.
Zu Beginn der Vorstellung marschierten die jungen Darsteller durch den Zuschauerraum auf die Bühne zu – und der Strom an bunt gekleideten, winkenden Kindern schien nicht mehr abreißen zu wollen. Stolze Eltern, Verwandte und Freunde jubelten und klatschten. Bespielt wurden neben der großen Bühne im Zentrum auch zwei Nebenpodien auf der rechten und linken Seite.
Im Musical selbst verknüpfte sich dann biblischer Kontext mit alltäglichen Problemen der Kinder: Die fünf Freunde Nina, Nele, Alisa, Fabi und Philipp wollen eine Wohltätigkeitsveranstaltung organisieren. Doch dann sagt der Getränkemarkt ab und die Einladungen werden mit dem falschen Datum bedruckt.
Nele kommt zu spät zu einem Musical-Vortanzen, weil das Auto kaputt geht, und kann nicht mehr mitmachen. Dazu kommt noch, dass Alisas Vater ausgezogen ist und nun ihr Pferd verkauft werden soll. Der geniale, aber zerstreute Professor Dr. Theo Logie – gespielt von Alexander Lombardi – lauscht den Sorgen der Jugendlichen und erklärt ihnen singend: „Manchmal läuft’s im Leben nicht wie man sich’s vorstellt!“Er nimmt sie mit in den antiken Orient, um ihnen die Geschichte der biblischen Figur Esther zu zeigen – einem jüdischen Mädchen, das persische Königin wird und ihr Volk vor der Vernichtung rettet. Die Botschaft: Gott ist für dich da.
In Esthers Rolle schlüpfte AnjaSophie Reh, während der König Xerxes von Samuel Hartl und der Bösewicht Haman von Stefan Saar verkörpert wurden. Jonathan Lickfett spielte den Juden Mordechai, Esthers Onkel und Ziehvater. Neben Schauspiel und Tanz beeindruckten die jungen Darsteller zwei Stunden lang vor allem mit ihrem Gesang – im Chor, solo und mit Rap-Einlagen.
Am Ende der Darstellung standen neben einem Happy End auch eine vom Publikum eingeforderte Zugabe. Alexander Lombardi zeigte sich begeistert von „Masse, Elan und Freude“der Mädchen und Jungen auf der Bühne. Organisatorin Cornelia Reh gab auch schon einmal eine Aussicht auf das zehnjährige Jubiläum im kommenden Jahr: Dann soll voraussichtlich Lombardis neuestes Musical „Martha und Maria“einstudiert werden.