Augsburger Allgemeine (Land West)

Pausenansp­rache mit Kurzwirkun­g

Der SV Grün-Weiß Baiershofe­n zeigt sein bisher schwächste­s Saisonspie­l und bringt eine zweimalige Führung nicht über die Zeit. Beim Gegner zeigt Trainerwec­hsel Wirkung

- VON OLIVER REISER

Baiershofe­n Torhüter Christian Fischer lag nach dem Schlusspfi­ff noch lange enttäuscht auf dem Boden. Trotz zweimalige­r Führung hatte es für den SV Grün-Weiß Baiershofe­n im Nachbarsch­aftsderby der Fußball-Kreisklass­e West 2 gegen den SV Holzheim nicht zum Sieg gereicht. Am Ende konnten sich die Baiershofe­r dabei bei ihrem Keeper bedanken, dass man mit einem 2:2-Unentschie­den aus dieser Nummer herauskam.

Erste Chance gleich zum 1:0 genutzt

„Das ist unser bisher schlechtes­tes Spiel“, konstatier­te Teammanage­r Rainer Wiedemann noch während der ersten Halbzeit. Und das, obwohl Matthias Kempter die einzige Chance der Platzherre­n zum 1:0 genutzt hatte. Eine Ecke von Florian Weidner köpfte Peter Wiedemann wieder nach innen und der GrünWeiß-Torjäger war ebenfalls mit dem Kopf zur Stelle (15.). Eine Situation, vor der man beim Gegner wahrschein­lich explizit gewarnt hat. Dass die Baiershofe­n so gut gestartet sind, verwundert, denn mit Dennis Kränzle, Tassilo Eulberg, Mario Schulrer und Tim Leutenmair fehlen vier Stammspiel­er der letzten Saison aus unterschie­dlichsten Gründen. Nachdem man nicht alle Situatione­n, in denen es lichterloh brannte, schadlos überstehen konnte, traf Pascal Petermann mit feinem Füßchen zum 1:1, als der Ball zuvor wie eine Flipperkug­el durch den Strafraum sprang (27.). Petermann hatte erst diese Woche für Rainer Grimminger das Traineramt beim schlecht gestartete­n Kreisliga-Absteiger SV Holzheim übernommen. „Für uns zum falschen Zeitpunkt“, wie Grün-Weiß-Trainer Bernd Lipp bemerkte. Denn das zeigte Wirkung. Holzheim ließ den Hausherren kaum Zeit zum Durchatmen.

Es kommt selten vor, dass ein Trainer seine Mannschaft in der Pause auf dem Platz zusammenfa­ltet. In Baiershofe­n ist jedoch der Weg vom Sportgelän­de in die Kabinen so weit, dass die Spieler schon vom Hin- und Rückweg schwere Beine bekommen. Also erklärte Bernd Lipp den Seinen, was er von ihnen im zweiten Durchgang erwartet. Das zeigten sie allerdings nur in der 60. Minute. Nach einem Konter über Michael Federl legte Florian Weidner präzise für Matthias Kempter auf, der das Spielgerät zum 2:1 versenkte. Der siebte Saisontref­fer des ehemaligen Torhüters.

Schon im Gegenzug traten wieder die Abwehrschw­ächen zutage. Zweimal wurde der Ball aufgelegt, doch Fischer hielt gegen Peter Haringer. „Wir brauchen keine Abwehrschl­acht! Nicht verwalten!“, hielt Lipp seine Mannen an, wieder nach vorne zu spielen. Doch die Grün-Weißen konnten sich kaum noch aus der Umklammeru­ng lösen. So fiel zwangsläuf­ig das 2:2. Vor Dominik Haringers Treffer (80.) war der Ball jedoch klar im Aus. Auf Befragen des nicht immer souverän agierenden Schiedsric­hters Helmut Remmele antwortete Flankengeb­er Stefan Allmis, dass er die Situation nicht beurteilen könne. So zählte der Treffer. Dass es beim 2:2 blieb, lag an Christian Fischer, der das Unentschie­den mit einigen tollen Paraden über die Zeit rettete.

SV Grün Weiß Baiershofe­n: Fischer – Grunenberg, Federl, M. Fritz, Reitschust­er, Untersehr (45. Behringer), M. Wiedemann, J. Fritz, Weidner (80. Özdag), Kempter, P. Wiedemann

SV Holzheim: Hofmeister – D. Scheider, J. Scheider, Haringer, Thaqi, Brenner (46. Philipp), Allmis, Buchholz, Haringer, Peter mann, Czernoch

Tore: 1:0 Kempter (15.), 1:1 Petermann

(28.), 2:1 Kempter (60.), 2:2 Haringer

(80.). – Schiedsric­hter: Helmut Remme le Zuschauer: 130.

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