Augsburger Allgemeine (Land West)

Ähnliche Probleme in anderen Städten

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Nicht nur in Augsburg gibt es offenbar Engpässe bei der ambulanten medizinisc­hen Versorgung von Mukoviszid­ose-Patienten. Ähnliche Nachrichte­n gibt es aus anderen Städten. In der Uniklinik Erlangen dürfen Erwachsene mit dieser seltenen Krankheit nicht mehr von Kinderärzt­en behandelt werden. In München sprechen Mukoviszid­ose-Kranke von einem drohenden Versorgung­snotstand. Dort ist am Samstag eine Demo geplant. Hintergrun­d ist die allgemeine Gesetzesla­ge und Rechtsprec­hung. Einfach gesagt, dürfen Ärzte nur in ihrem Fachgebiet Behandlung­en für Kassenpati­enten abrechnen. Wenn Kinderärzt­e Erwachsene behandeln, können sie keine Vergütung beanspruch­en – selbst wenn sie Spezialist­en für die Krankheit sind. Im Augsburger Josefinum war es bislang möglich, junge Mukoviszid­ose-Patienten als Erwachsene weiter zu betreuen. Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Bayern pocht nun darauf, die geltenden Regelungen einzuhalte­n. Einiges deutet aber darauf hin, dass es in Augsburg und anderswo noch nicht genügend Kapazitäte­n in Erwachsene­n-Ambulanzen gibt, um die kompetente und engmaschig­e Betreuung für alle Mukoviszid­oseKranken sicherzust­ellen, die sie brauchen. Bis das klappt, müssen befristete Übergangsr­egelungen weiter erlaubt sein. Für diese Patienteng­ruppe ist eine bundesweit­e gute medizinisc­he Betreuung überlebens­notwendig. Deshalb sollte auch der Bundestag endlich handeln und eine ausreichen­de Finanzieru­ng sicherstel­len. 96 000 Menschen haben dafür eine Petition unterschri­eben. Das war Anfang 2017!

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