Augsburger Allgemeine (Land West)

„Das gute, alte Gasthaus …“

Waltraud Waschhause­r hat 1986 in Neusäß genau gegenüber dem Gasthof Schuster gewohnt

- VON MATTHIAS SCHALLA Das Gasthaus Schuster in Neusäß ist Geschichte. Und so manch alteingese­ssener Neusässer hat beim Abriss des altehrwürd­igen Gebäudes sicherlich die ein oder andere Träne im Knopfloch zerdrückt. Schließlic­h hat vor allem die ältere Gen

Neusäß

„Mein Vater übernahm im Januar 1968 gegenüber vom Gasthaus Schuster eine Bäckerei“, erinnert sich Waltraud Waschhause­r. Das Geschäft lief gut, schließlic­h durfte ihr Vater für Familie Schuster Brot und Semmeln liefern. Und auch die Kinder kamen ganz auf ihre Kosten. „Wir durften damals von dort noch unser Getränk mehrmals in der Woche heimtragen“, sagt Waschhause­r. Im Sommer habe es Capri-Eis gegeben und der Biergarten war bei schönem Wetter stets gut besucht. Allerdings hatten ihr Bruder und sie ihre Schlafzimm­erfenster genau auf der Seite zum Biergarten hinaus. „Das hat uns bei offenem Fenster so manches Mal nicht immer gut einschlafe­n lassen, konnte aber auch sehr lustig sein“, schreibt Waschhause­r.

Eine ganz besondere Erinnerung hat Waltraud Waschhause­r an ihre Kommunion im Jahre 1968. Damals war sie neun Jahre alt und damals hätte es nicht so viele Geschenke wie heute gegeben. An ein Präsent aber denkt sie immer noch gerne mit einem Schmunzeln zurück. „Ich bekam von Frau Schusters Angestellt­em eine Virginia geschenkt“, sagt sie und lacht. Sie als Neunjährig­e habe mit dieser langen und schlanken Zigarre natürlich nichts anfangen können. „Mein Vater hat sich aber darüber gefreut“, sagt sie. Den Namen des Angestellt­en wisse sie leider nicht mehr, sie kann sich aber daran erinnern, dass er wohl die rechte Hand der Chefin gewesen sei und sie immer „Traudl“genannt habe. „Darüber war ich hocherfreu­t.“Sehr gut erinnern kann sich Waschhause­r auch an den Kinderfasc­hing und die ersten Jugendbäll­e, die stets alle sehr gut besucht waren. Sogar Besuch aus München habe damals mitgehen dürfen. Ihr Erinnerung­en an den Gasthof enden aber im Jahr 1977. „Da sind wir dann umgezogen“, erklärt sie. Aber dennoch denke sie immer stets gerne an „das gute alte Gasthaus“zurück.

Haben auch Sie schöne oder lustige Erinnerung­en an den Gasthof Schuster? Schicken Sie uns doch ihre Erlebnisse, gern auch mit Bild. Per Post an Augsburger Allgemeine, Bahnhofstr­aße 8, 86368 Gersthofen. Per E-Mail an die Adresse redakti on.landbote@augsburger allgemei ne.de. Wir werden in loser Folge diese Beiträge veröffentl­ichen.

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Foto: AK Neusäß (Schuster) Der Gasthof Schuster im Jahr 1952.

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