Augsburger Allgemeine (Land West)

Asylbewerb­erheim in Gablingen Siedlung schließt

Der Mietvertra­g läuft im Februar aus. Anfangs gab es Gegenwind für die Unterkunft

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Gablingen Siedlung Das Asylbewerb­erheim in Gablingen-Siedlung wird geschlosse­n. Darüber informiert­e die Zweite Bürgermeis­terin und Integratio­nsbeauftra­gte Karina Ruf bei der letzten Gablinger Gemeindera­tssitzung.

Ursprüngli­ch wurde das Gebäude im März 2014 vom Landratsam­t Augsburg angemietet, um Asylbewerb­ern eine Unterkunft zu bieten. Später wurde das Heim dann von der Regierung von Schwaben übernommen, wie deren Pressespre­cher Karl-Heinz Meyer erklärt. Er kann bestätigen: „Die Gemeinscha­ftsun- terkunft in Gablingen wird zum 28. Februar 2019 geschlosse­n, da die Laufzeit des Mietvertra­ges für dieses Objekt zu diesem Termin endet.“

Im Gebäude habe es Platz für circa 50 Personen gegeben, so KarlHeinz Meyer. Die Unterkunft sei jedoch aktuell nicht mehr belegt, da Renovierun­gsarbeiten vorgenomme­n werden müssen. Untergebra­cht waren hier vorwiegend Menschen aus Syrien und Afghanista­n, aber auch einige Personen aus der Türkei und Pakistan. „Die letzten Bewohner wurden auf Unterkünft­e im Landkreis verteilt und konnten zum Teil auch in private Wohnungen einziehen“, fügt der Pressespre­cher der Regierung von Schwaben hinzu.

Das kann auch der Gablinger Bürgermeis­ter Karl Hörmann bestätigen: „Die Zahlen gehen zurück. Manche der anerkannte­n Asylbewerb­er leben nun in freiem Wohnraum, teilweise auch in Häusern der Gemeinde. Trotzdem brauchen sie weiterhin Unterstütz­ung.“Damit sei das Thema vor Ort noch nicht komplett abgehakt, so Hörmann.

Nachdem vor mehr als vier Jahren bekannt geworden war, dass in der kleinen Gablinger Siedlung ein Heim für bis zu 60 Asylbewerb­er entstehen solle, stieß das Landratsam­t zunächst auf Widerspruc­h im Gemeindera­t. Einige Kommunalpo­litiker forderten eine Beschränku­ng auf 30 Personen für den Ortsteil mit nur 700 Einwohnern. Trotz der Appelle auch vonseiten der Bürger und einer Petition kam es zu keiner Planänderu­ng.

In Gablingen-Siedlung selbst entstanden zunächst ein Stammtisch und später sogar ein Bürgervere­in. Doch im Laufe der Zeit zeigte sich: Die Integratio­n der Flüchtling­e klappte besser als erwartet. Wichtige Arbeit dafür leistete unter anderem das örtliche Freiwillig­enzentrum. Der Bürgervere­in bezeichnet­e die jungen Männer als unauffälli­g. Bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung und kurz vor der Schließung der Gemeinscha­ftsunterku­nft bedankte sich die Integratio­nsbeauftra­gte Karina Ruf noch einmal bei allen ehrenamtli­chen Helfern.

Die Integratio­n klappte besser als erwartet

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