Augsburger Allgemeine (Land West)
Freibad in Kutzenhausen bleibt vorerst offline
Zur Signalverstärkung müsste ein WLAN-Booster installiert werden. Dieses sieht das Gremium mit Skepsis
Kutzenhausen Der Bebauungsplan Rommelsried-Nordost war einmal mehr Thema im Gemeinderat. Behandelt wurden die erneut vorgebrachten Stellungnahmen, Bedenken und Anregungen. Weiter sah das Gremium von der Einrichtung eines passgenauen WLAN-Hotspots im Freibad ab. Im März hatte es eine solche Maßnahme noch beschlossen.
Beim Bebauungsplan Rommelsried-Nordost soll der Gebietscharakter von einem reduzierten Gewerbegebiet in ein Mischgebiet geändert werden. Im Norden des Geltungsbereichs wird Fläche geschaffen für Gewerbe. Im südlichen Sektor sind Baugrundstücke für Wohngebäude geplant. Das Planungsgebiet umfasst rund einen halben Hektar.
In diesem Zusammenhang wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass zur Erschließung des Wohnbauareals eine neue Straße geplant sei. Sie soll von der bestehenden St.Ursula-Straße abzweigen. Diese Straße löst Erschließungsbeiträge für drei Grundstücke aus.
Die Tiefbauverwaltung des Landkreises verwies darauf, dass die Sichtdreiecke im Einmündungsbereich von 90 Zentimeter bis 2,50 Meter frei bleiben müssen. Somit könne die Einfriedungshöhe von 1,20 Meter teilweise nicht umgesetzt werden. Dies betreffe auch die Bepflanzungen. Zur Begutachtung der Gesamtsituation entstand zudem ein schalltechnisches Gutachten. In diesem wird vorgeschlagen, im Gewerbegebiet keine Betriebe des Beherbergungsgewerbes – also Hotels oder Pensionen – sowie keine zu öffnenden Fenster an der Ostfassade der Geschäfts- und Bürogebäude zuzulassen. Der Bebauungsplan wurde dementsprechend geändert.
Ein Bürger hinterfragte die Anzahl der Vollgeschosse im Gewerbegebiet. Dort seien aufgrund der festgesetzten Wandhöhe von 6,70 Meter maximal zwei Vollgeschosse zu erwarten, teilte ein Mitarbeiter des Planungsbüros Steinbacher-Consult den Gemeinderäten mit. Weiter betonte er, dass der First im Wohnbaubereich mit einer Ost-/WestAusrichtung festgesetzt werde. Das Gremium beschloss einstimmig, die nun ausgearbeitete Bebauungsplanänderung für zwei Wochen erneut auszulegen.
Wie Bürgermeisterin Silvia Kugelmann mitteilte, habe die Gemeinde von der AVA Abfallverwertung Augsburg für die Sanierung des gemeindlichen Freibads eine Spende in Höhe von 5000 Euro erhalten. Um das Gemeindeoberhaupt soweit wie möglich vor dem Risiko eines Verdachts der Strafbarkeit wegen Vorteilsnahme zu schützen, schlug sie vor, Zuwendungen erst nach Zustimmung des Gemeinderats endgültig anzunehmen. Das Gremium kam dem einstimmig nach.
Abgelehnt wurde dagegen, das sogenannte Bayern-WLAN im Freibad weiter zu verfolgen und dort einen Hotspot einzurichten. Im Rahmen des Beantragungsverfahrens ergab sich nämlich, dass die WLAN-Leitung von der Leistung her erhöht und zudem ein Booster zur Verstärkung des Signals installiert werden müsste. Dadurch steige die Strahlenbelastung im Freibad in einem Ausmaß an, das mit der Erstellung eines Sendemastes vergleichbar wäre, informierte Kugelmann. Von einer Gesundheitsgefährdung der Besucher, vor allem Familien mit Kindern, durch die gestiegene Strahlenbelastung sei daher auszugehen, meinte die Bürgermeisterin.
Die Gemeinderäte folgten dem Einwand. Aufgrund des Gesundheitsrisikos für die Besucher sahen sie deshalb von der Einrichtung eines Hotspots im Freibad ab. Das Votum fiel ohne Gegenstimme. Nun soll im Freibad über eine andere Technik WLAN angeboten werden, auch wenn diese nur einen Teil der Freibadfläche abdecken würde.
Angst vor hoher Strahlenbelastung