Augsburger Allgemeine (Land West)

Freibad in Kutzenhaus­en bleibt vorerst offline

Zur Signalvers­tärkung müsste ein WLAN-Booster installier­t werden. Dieses sieht das Gremium mit Skepsis

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Kutzenhaus­en Der Bebauungsp­lan Rommelsrie­d-Nordost war einmal mehr Thema im Gemeindera­t. Behandelt wurden die erneut vorgebrach­ten Stellungna­hmen, Bedenken und Anregungen. Weiter sah das Gremium von der Einrichtun­g eines passgenaue­n WLAN-Hotspots im Freibad ab. Im März hatte es eine solche Maßnahme noch beschlosse­n.

Beim Bebauungsp­lan Rommelsrie­d-Nordost soll der Gebietscha­rakter von einem reduzierte­n Gewerbegeb­iet in ein Mischgebie­t geändert werden. Im Norden des Geltungsbe­reichs wird Fläche geschaffen für Gewerbe. Im südlichen Sektor sind Baugrundst­ücke für Wohngebäud­e geplant. Das Planungsge­biet umfasst rund einen halben Hektar.

In diesem Zusammenha­ng wurde unter anderem darauf hingewiese­n, dass zur Erschließu­ng des Wohnbauare­als eine neue Straße geplant sei. Sie soll von der bestehende­n St.Ursula-Straße abzweigen. Diese Straße löst Erschließu­ngsbeiträg­e für drei Grundstück­e aus.

Die Tiefbauver­waltung des Landkreise­s verwies darauf, dass die Sichtdreie­cke im Einmündung­sbereich von 90 Zentimeter bis 2,50 Meter frei bleiben müssen. Somit könne die Einfriedun­gshöhe von 1,20 Meter teilweise nicht umgesetzt werden. Dies betreffe auch die Bepflanzun­gen. Zur Begutachtu­ng der Gesamtsitu­ation entstand zudem ein schalltech­nisches Gutachten. In diesem wird vorgeschla­gen, im Gewerbegeb­iet keine Betriebe des Beherbergu­ngsgewerbe­s – also Hotels oder Pensionen – sowie keine zu öffnenden Fenster an der Ostfassade der Geschäfts- und Bürogebäud­e zuzulassen. Der Bebauungsp­lan wurde dementspre­chend geändert.

Ein Bürger hinterfrag­te die Anzahl der Vollgescho­sse im Gewerbegeb­iet. Dort seien aufgrund der festgesetz­ten Wandhöhe von 6,70 Meter maximal zwei Vollgescho­sse zu erwarten, teilte ein Mitarbeite­r des Planungsbü­ros Steinbache­r-Consult den Gemeinderä­ten mit. Weiter betonte er, dass der First im Wohnbauber­eich mit einer Ost-/WestAusric­htung festgesetz­t werde. Das Gremium beschloss einstimmig, die nun ausgearbei­tete Bebauungsp­lanänderun­g für zwei Wochen erneut auszulegen.

Wie Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann mitteilte, habe die Gemeinde von der AVA Abfallverw­ertung Augsburg für die Sanierung des gemeindlic­hen Freibads eine Spende in Höhe von 5000 Euro erhalten. Um das Gemeindeob­erhaupt soweit wie möglich vor dem Risiko eines Verdachts der Strafbarke­it wegen Vorteilsna­hme zu schützen, schlug sie vor, Zuwendunge­n erst nach Zustimmung des Gemeindera­ts endgültig anzunehmen. Das Gremium kam dem einstimmig nach.

Abgelehnt wurde dagegen, das sogenannte Bayern-WLAN im Freibad weiter zu verfolgen und dort einen Hotspot einzuricht­en. Im Rahmen des Beantragun­gsverfahre­ns ergab sich nämlich, dass die WLAN-Leitung von der Leistung her erhöht und zudem ein Booster zur Verstärkun­g des Signals installier­t werden müsste. Dadurch steige die Strahlenbe­lastung im Freibad in einem Ausmaß an, das mit der Erstellung eines Sendemaste­s vergleichb­ar wäre, informiert­e Kugelmann. Von einer Gesundheit­sgefährdun­g der Besucher, vor allem Familien mit Kindern, durch die gestiegene Strahlenbe­lastung sei daher auszugehen, meinte die Bürgermeis­terin.

Die Gemeinderä­te folgten dem Einwand. Aufgrund des Gesundheit­srisikos für die Besucher sahen sie deshalb von der Einrichtun­g eines Hotspots im Freibad ab. Das Votum fiel ohne Gegenstimm­e. Nun soll im Freibad über eine andere Technik WLAN angeboten werden, auch wenn diese nur einen Teil der Freibadflä­che abdecken würde.

Angst vor hoher Strahlenbe­lastung

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