Augsburger Allgemeine (Land West)
„Wir haben grobe Fehler gemacht“
Eishockey Die Augsburger Panther verlieren sang- und klanglos mit 0:4 in Bremerhaven. Deren großes Problem ist die Abschlussschwäche. Klare Worte von Christoph Ullmann
Ist das schon eine kleine Krise oder sind das noch Holprigkeiten, die am Anfang einer Saison passieren können? Fakt ist, dass die Augsburger Panther am Dienstag in Bremerhaven einen rabenschwarzen Abend erwischt hatten. 0:4 stand es nach 60 Minuten. Drei Tore im Mitteldrittel besiegelten die Niederlage frühzeitig. In der Tabelle stecken die Panther damit nach sieben Spieltagen auf Rang zwölf fest.
Das große Problem der Mannschaft von Trainer Mike Stewart ist nach wie vor das Toreschießen. Mit den drei Treffern beim 3:0-Sieg gegen den Tabellenletzten Schwenningen am Sonntag stehen jetzt magere zwölf Tore in der Bilanz. In Bremerhaven kam erschwerend hinzu, dass auch die bisher stabile Defensive patzte. Aus fatalen Fehlern im Spielaufbau schlugen die Hausherren gnadenlos Kapital. „Im Eishockey wirst du bestraft, wenn zu viele Fehler machst. Wir haben grobe Fehler gemacht und Bremerhaven hat Qualität, die haben das ausgenutzt“, sagte Stewart nach der Niederlage.
Seine Mannschaft hatte zwar durchaus Chancen, ließ vor dem gegnerischen Tor aber einmal mehr die letzte Konsequenz vermissen. Zudem zeigte Tomas Pöpperle im Tor der Fischtown Pinguins eine starke Leistung – wie übrigens auch sein Kollege Olivier Roy auf der anderen Seite der Eisfläche. An ihm hatte die Niederlage am wenigsten gelegen. Speziell im zweiten Drittel bekam er alle Hände voll zu tun. Dabei hatte Stewart nach der ersten Pause noch gehofft, „dass die BusBeine jetzt raus sind und wir besser in die Partie kommen“. Genau das Gegenteil war der Fall. Und so beendete Stewart seine Ausführungen auf der Pressekonferenz mit einem ernüchternden Fazit: „Bremerhaven hat verdient gewonnen.“
Deutliche Worte fand auch Chris- toph Ullmann bei
„Wir waren heute über 60 Minuten nicht wirklich da, haben nicht das Eishockey gespielt, das wir spielen können und wollen und das wir uns vorgenommen haben. Daher steht unter dem Strich eine verdiente 0:4-Niederlage.“Bei allem Frust sei es aber wichtig, das Spiel schnell abzuhaken. fern ist ihre bisherige Ausbeute mehr als doppelt so gut wie die der Augsburger. Ein Blick in die Statistik belegt deren Offensivschwäche. Erst weit jenseits der Top 20 taucht mit Drew LeBlanc ein Panther in der Scorerwertung der DEL auf (2 Tore/4 Vorlagen).
In den vergangenen drei Partien bildete er zusammen mit Matt White und Jaroslav Hafenrichter eine Sturmreihe, die leidlich funktioniert. Die anderen drei Reihen standen ebenfalls dreimal in Folge zusammen auf dem Eis. Die Chemie scheint dort allerdings noch nicht die beste zu sein. Das Trio mit den beiden Neuzugängen Adam Payerl und Matt Fraser sowie Center David Stieler bringt es zusammen auf ein Tor und vier Vorlagen.
Diese Bilanz ist Ausdruck der Offensivschwäche der Panther. Sie lässt sich momentan auch an den Neuzugängen festmachen. Sahir Gill ist der Einzige, der bisher ein Tor erzielt hat.