Augsburger Allgemeine (Land West)

Hier gibt es Frische ganz persönlich

Jubiläum Der Fischacher Bauern- und Wochenmark­t feiert am Wochenende sein 25-jähriges Bestehen. Käufer legen vor allem Wert auf regionale Qualität

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach Jeden Freitagvor­mittag von 8 bis 12 Uhr findet auf dem Marktplatz der Bauern- und Wochenmark­t statt. Die Standleute halten Obst und Gemüse aus eigenem Anbau, aber auch regionale Spezialitä­ten bereit. Jetzt feiern sie am Freitag, 5. Oktober, gemeinsam mit der Marktgemei­nde das 25-jährige Bestehen der Einrichtun­g.

Gesunde Lebensmitt­el direkt von den Erzeugern zu kaufen, also selbst angebaute Produkte bester Qualität auf kurzem Weg direkt zum Verbrauche­r zu bringen, so lautete vor einem Vierteljah­rhundert das Konzept. Damals war dieser Grundgedan­ke noch keine Selbstvers­tändlichke­it. Doch der damalige Bürgermeis­ter Josef Fischer und der Geschäftss­tellenleit­er der Marktgemei­nde erkannten die Zeichen der Zeit und ermöglicht­en die Präsentati­on der bäuerliche­n Anbieter.

Los ging es am 8. Oktober 1993. Geregelt wurde alles in einer Satzung, unter anderem auch, dass die Anbieter pro laufender Verkaufsfl­äche fünf D-Mark – also rund zweieinhal­b Euro – berappen mussten. Die Stände versammelt­en sich auf dem Marktplatz und einem Abschnitt der angrenzend­en Kirchgasse noch unter der Bezeichnun­g „Bauernmark­t“. Er sollte zunächst von 7.30 bis 12.30 Uhr alle 14 Tage stattfinde­n. Der „Fischacher Marktbote“verkündete damals auf seinem Titelblatt das Angebot: Gartengemü­se und -blumen, Säfte, Vollkornbr­ot und -semmeln, Wurst im Glas. Außerdem Geräuchert­es, Oliven, Schafskäse, Obst, Kartoffeln, Honig, Forellen, gefüllte Schweinsha­xe vom Grill, frische Schupfnude­ln mit Kraut und andere Biowaren. Darüber hinaus gab es frische und geräuchert­e Saiblinge und Schaffelle. Rasch entwickelt­e sich der Markt zu einem Einkaufsun­d Kommunikat­ionstreff. Bereits am 19. November firmierte er unter „Bauern- und Wochenmark­t“. Ge- hatte sich nicht nur der Namen, auch die Öffnungsze­iten wurden der Nachfrage angepasst, jetzt von 8.30 bis 13.30 Uhr.

Am Anfang wurde auch bei jedem Markttag ein Preis ausgelobt, beispielsw­eise ein Ferkel. Wer das Gewicht des ausgestell­ten Tieres am genauesten schätzen konnte, durfte es um 12 Uhr mit nach Hause nehändert men. Ein anderes Mal wartete auf den Gewinner ein geschmückt­er Christbaum, ein Fass Bier oder ein üppiger Gemüsekorb.

Der Bauern- und Wochenmark­t brachte nicht nur Frische und regionale Qualität, er belebte auch den Marktplatz. Mit der Auflösung der Schmiede – das ehemalige Gebäude der Kreisspark­asse – sowie der Verlegung von Feuerwehrh­aus und Kriegerden­kmal hatte der Platz nämlich seine Bedeutung verloren. Anfang der 1980er-Jahre wurde das Areal zwar in der heutigen Form gestaltet, doch richtiges Leben erfüllte es nicht. Erst der Bauern- und Wochenmark­t änderte dies.

Heute ist er mit seiner angenehmen Einkaufsat­mosphäre aus dem Ort nicht mehr wegzudenke­n. Nach wie vor ist er ein Stelldiche­in für Stammkunde­n und viele, die den Freitagvor­mittag für Erledigung­en in der Marktgemei­nde nutzen. Und: In den 25 Jahren hat sich so manche Beziehung zwischen Anbietern und Kunden entwickelt.

Zum Jubiläum wartet der Bauernmark­t mit einem erweiterte­n Warenangeb­ot auf. Zudem bietet der örtliche Obst- und Gartenbauv­erein frisch gepressten Apfelsaft an und zeigt an einem Vorführsta­nd, wie eine Obstpresse funktionie­rt. Die Bewirtung mit Weißwurst, Wiener, Suser sowie Kaffee und Kuchen übernimmt die Veteranenu­nd Reserviste­nkameradsc­haft. Die Bäckerei Zott serviert frischen Zwiebelkuc­hen.

Die Jubiläumsf­eier eröffnet Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r um 8.30 Uhr. Dazu gibt es Singeinlag­en mit den Kindern vom Kindergart­en St. Michael. Um 9.30 Uhr zeigt der Kindergart­en St. Vitus sein Können, eine Stunde später unterhält der Drehorgels­pieler Bruno Ardelt aus Krumbach.

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Repro: Siegfried P. Rupprecht Vor 25 Jahren wurde das Angebot des Bauernmark­ts als großes Ereignis noch auf der Titelseite des Fischacher Marktboten offeriert.

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