Augsburger Allgemeine (Land West)

Lohnt sich der verkaufsof­fene Sonntag?

Zur Kirchweih öffnen die Geschäfte auch am Sonntag. Wer davon profitiert

- VON SANDRA LIERMANN Mia mit Mama Sandra Zeisberger im Kettenkaru­sell auf der Kirchweih. Archivfoto: Andreas Lode (mit kar)

Gersthofen Shoppingbe­geisterte dürfen sich auf den kommenden Sonntag freuen. Denn im Rahmen der Gersthofer Kirchweih öffnen von 12 bis 17 Uhr die Geschäfte. Zwischen Festplatz, wo die Kirchweih stattfinde­t, und Innenstadt verkehrt ein kostenlose­r Shuttlebus. Doch lohnt sich der überhaupt? Findet nicht ein Großteil des verkaufsof­fenen Sonntags ohnehin außerhalb des Stadtzentr­ums statt?

Denn die „Magneten“, die am Sonntag auch von außerhalb Kunden nach Gersthofen ziehen, dürften vorrangig große Läden wie Ikea sowie die Geschäfte im Hery-park sein: Spiel und Freizeit, Baby-welt, das Bauhaus, Expert, Poco, das dänische Bettenlage­r sowie der K&l-schuhhof öffnen am Sonntag von 12 bis 17 Uhr ihre Türen, ebenso Ikea. Lediglich das Futterhaus im Hery-park bleibt geschlosse­n.

Welche Geschäfte in der Gersthofer Innenstadt überhaupt öffnen, wird sich erst am Sonntag zeigen. Stadtmitar­beiterin Sabine Owens erklärt: „Wir haben den Geschäften in der Augsburger Straße angeboten, am verkaufsof­fenen Sonntag teilzunehm­en. Wer wirklich öffnet, sehen wir erst am Sonntag.“Wie sieht es mit den Geschäften im City Center aus? Laut Kathrin Schönthale­r vom gleichnami­gen Tabakladen öffnen alle Geschäfte im City Center am Sonntag ihre Türen. „Das ist quasi eine Pflichtver­anstaltung“, sagt sie. Doch profitiere­n auch die Händler vom verkaufsof­fenen Sonntag? „Aus den vergangene­n Erfahrunge­n finde ich schon, dass sich dieser Marktsonnt­ag lohnt“, sagt Schönthale­r. Das kann auch Andrea Hüttner vom Center-management bestätigen. „Der Kirchweih-sonntag ist der beste der drei verkaufsof­fenen Sonntage im Jahr.“Auch der verkaufsof­fene 1. Mai werde recht gut angenommen, lediglich der verkaufsof­fene Sonntag während der Kulturina sei „nicht so der Hit“.

Die Nachbarsta­dt Neusäß beschloss Ende vergangene­n Jahres, einen von zwei verkaufsof­fenen Sonntagen im Jahr abzuschaff­en. Hauptgrund: Das Angebot komme nicht an und lohne sich für die meisten Einzelhänd­ler nicht. Thilo Wank, Vorsitzend­er der Aktionsgem­einschaft Neusäß, begrüßte den Beschluss damals und brachte es gegenüber unserer Zeitung so auf den Punkt: „Es kommen keine Kunden.“

Gerade für die kleineren Geschäfte sei der verkaufsof­fene Sonntag nicht interessan­t, so Wank. Von zusätzlich­en Öffnungsze­iten profitiert­en in Neusäß nur große Geschäfte.

Kathrin Schönthale­r kann das – bezogen auf den Kirchweih-marktsonnt­ag – so nur bedingt bestätigen. Konkurrenz durch die großen Geschäfte außerhalb des Zentrums fürchtet sie für kommenden Sonntag nicht: „Die Warengrupp­e überschnei­det sich ja nicht. Spiel und Freizeit beispielsw­eise hat ein ganz anderes Sortiment als wir.“

Übrigens: Am Wochenende ist nicht nur verkaufsof­fener Sonntag. Rund um die Kirchweih, die heuer bereits zum 68. Mal stattfinde­t, gibt es ein buntes Programm.

Los geht es am heutigen Freitagabe­nd mit Freibier und Brezen auf dem Rathauspla­tz. Um 17.30 Uhr setzt sich der traditione­lle Festzug zum Festplatz in Gang, wo Bürgermeis­ter Michael Wörle um 18 Uhr die Kirchweih mit dem Fassanstic­h eröffnen wird.

Am Samstag wird es musikalisc­h: Von 14 bis 18 Uhr weiht die Interessen­sgemeinsch­aft der Gersthofer Musikverei­ne und Orchester ihr „Haus der Musik“ein. Besucher können die Probenräum­e und Unterricht­szimmer in der neuen Mittelschu­le (Theresiens­traße 12) besichtige­n. Weiter geht es direkt im Anschluss, um 18 Uhr mit der Band „Musikuss“auf dem Festplatz. Um 21 Uhr gibt es zum Abschluss des Tages ein Feuerwerk.

Der Kirchweih-sonntag beginnt mit einem Festgottes­dienst um 10 Uhr. Und für alle, die sich jetzt schon auf den verkaufsof­fenen Nachmittag freuen: Rund um den Festplatz findet am Sonntag zusätzlich ein Flohmarkt statt.

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