Augsburger Allgemeine (Land West)
Lohnt sich der verkaufsoffene Sonntag?
Zur Kirchweih öffnen die Geschäfte auch am Sonntag. Wer davon profitiert
Gersthofen Shoppingbegeisterte dürfen sich auf den kommenden Sonntag freuen. Denn im Rahmen der Gersthofer Kirchweih öffnen von 12 bis 17 Uhr die Geschäfte. Zwischen Festplatz, wo die Kirchweih stattfindet, und Innenstadt verkehrt ein kostenloser Shuttlebus. Doch lohnt sich der überhaupt? Findet nicht ein Großteil des verkaufsoffenen Sonntags ohnehin außerhalb des Stadtzentrums statt?
Denn die „Magneten“, die am Sonntag auch von außerhalb Kunden nach Gersthofen ziehen, dürften vorrangig große Läden wie Ikea sowie die Geschäfte im Hery-park sein: Spiel und Freizeit, Baby-welt, das Bauhaus, Expert, Poco, das dänische Bettenlager sowie der K&l-schuhhof öffnen am Sonntag von 12 bis 17 Uhr ihre Türen, ebenso Ikea. Lediglich das Futterhaus im Hery-park bleibt geschlossen.
Welche Geschäfte in der Gersthofer Innenstadt überhaupt öffnen, wird sich erst am Sonntag zeigen. Stadtmitarbeiterin Sabine Owens erklärt: „Wir haben den Geschäften in der Augsburger Straße angeboten, am verkaufsoffenen Sonntag teilzunehmen. Wer wirklich öffnet, sehen wir erst am Sonntag.“Wie sieht es mit den Geschäften im City Center aus? Laut Kathrin Schönthaler vom gleichnamigen Tabakladen öffnen alle Geschäfte im City Center am Sonntag ihre Türen. „Das ist quasi eine Pflichtveranstaltung“, sagt sie. Doch profitieren auch die Händler vom verkaufsoffenen Sonntag? „Aus den vergangenen Erfahrungen finde ich schon, dass sich dieser Marktsonntag lohnt“, sagt Schönthaler. Das kann auch Andrea Hüttner vom Center-management bestätigen. „Der Kirchweih-sonntag ist der beste der drei verkaufsoffenen Sonntage im Jahr.“Auch der verkaufsoffene 1. Mai werde recht gut angenommen, lediglich der verkaufsoffene Sonntag während der Kulturina sei „nicht so der Hit“.
Die Nachbarstadt Neusäß beschloss Ende vergangenen Jahres, einen von zwei verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr abzuschaffen. Hauptgrund: Das Angebot komme nicht an und lohne sich für die meisten Einzelhändler nicht. Thilo Wank, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Neusäß, begrüßte den Beschluss damals und brachte es gegenüber unserer Zeitung so auf den Punkt: „Es kommen keine Kunden.“
Gerade für die kleineren Geschäfte sei der verkaufsoffene Sonntag nicht interessant, so Wank. Von zusätzlichen Öffnungszeiten profitierten in Neusäß nur große Geschäfte.
Kathrin Schönthaler kann das – bezogen auf den Kirchweih-marktsonntag – so nur bedingt bestätigen. Konkurrenz durch die großen Geschäfte außerhalb des Zentrums fürchtet sie für kommenden Sonntag nicht: „Die Warengruppe überschneidet sich ja nicht. Spiel und Freizeit beispielsweise hat ein ganz anderes Sortiment als wir.“
Übrigens: Am Wochenende ist nicht nur verkaufsoffener Sonntag. Rund um die Kirchweih, die heuer bereits zum 68. Mal stattfindet, gibt es ein buntes Programm.
Los geht es am heutigen Freitagabend mit Freibier und Brezen auf dem Rathausplatz. Um 17.30 Uhr setzt sich der traditionelle Festzug zum Festplatz in Gang, wo Bürgermeister Michael Wörle um 18 Uhr die Kirchweih mit dem Fassanstich eröffnen wird.
Am Samstag wird es musikalisch: Von 14 bis 18 Uhr weiht die Interessensgemeinschaft der Gersthofer Musikvereine und Orchester ihr „Haus der Musik“ein. Besucher können die Probenräume und Unterrichtszimmer in der neuen Mittelschule (Theresienstraße 12) besichtigen. Weiter geht es direkt im Anschluss, um 18 Uhr mit der Band „Musikuss“auf dem Festplatz. Um 21 Uhr gibt es zum Abschluss des Tages ein Feuerwerk.
Der Kirchweih-sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr. Und für alle, die sich jetzt schon auf den verkaufsoffenen Nachmittag freuen: Rund um den Festplatz findet am Sonntag zusätzlich ein Flohmarkt statt.