Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Meisterschaft ist das Ziel
Volleyball Vor dem Saisonstart in der 3. Liga schürt Hochzolls Teammanagerin Zellner große Erwartungen
Wenn es um die Erwartungshaltung geht, mit der die DJK HochzollAugsburg in die Saison einsteigt, schlägt Sonja Zellner forsche Töne an. „Wir wollen Meister werden“, sagt die Teammanagerin und Spielerin des Volleyball-Drittligisten geradeheraus. Dass diese Zielvorgabe möglich scheint, begründet sie in den erfolgversprechenden Voraussetzungen. Sowohl sportlich als auch wirtschaftlich steht der Verein vor seiner sechsten Saison in der Drittklassigkeit stabil da.
Die Mannschaft ist erfahren und eingespielt, kennt die Liga und musste keinen personellen Umbruch über sich ergehen lassen. Ergänzt wird das Team durch talentierte Nachwuchskräfte. Zellner betont: „Auf den Stammpositionen haben wir uns nicht verändert. Wir haben ein schlagkräftiges Team, sind sehr harmonisch und leistungsstark.“
Bereits seit Ende Juli bereiten sich die Volleyballerinnen von Trainer Nikolaj Roppel auf die kommende Spielzeit vor, die mit dem Auswärtsspiel beim TV Fürth beginnt (Sonntag, 16 Uhr). Mit den Franken haben die Augsburger eine Rechnung zu begleichen, das bisher letzte Aufeinandertreffen in Fürth hat die DJK Hochzoll deutlich mit 0:3 verloren. Damals war Roppels Team chancenlos. Nicht nur dieser Gegner ist für Zellner schwer einzuordnen, insgesamt sei das Klassement ausgeglichen. „Entscheidend wird sein, wer konstant seine Leistung zeigen kann“, sagt Zellner. „Im Verlauf einer Saison kann viel passieren.“
Im Kader wurden kleinere Umbauten vorgenommen, vor allem wurde er breiter aufgestellt. Mit Theresa Felchner (SV Mauerstetten) und Dolores Köber (Babypause) fehlen zwei Spielerinnen, dagegen stoßen Ekaterina Steber (Ende der Babypause), Franziska Bender (TSV Friedberg) und Isabelle Maurer (Doppelspielrecht FC Langweid) zum Kader. Gezielt habe man sich nicht verjüngt, erklärt Zellner. Sie sagt aber auch: „Natürlich hat man das im Hinterkopf. Wir freuen uns, wenn junge Spielerinnen zu uns kommen. Unsere eigene Jugend ist leider noch nicht soweit.“
Es scheint, als hätte der Klub, der einst mithilfe eines Investors in die erste Liga strebte, seinen Platz gefunden. Die Führungsriege arbeitet in gleicher Besetzung seit Jahren vertrauensvoll zusammen, wirtschaftlich lässt sie sich auf keine Abenteuer mehr ein. Zellner stellt zufrieden fest: „Unsere finanzielle Situation verbessert sich stetig.“Dazu beigetragen hat unter anderem die bayerische Beachvolleyballmeisterschaft im Sommer, die die DJK Hochzoll einmal mehr auf dem Augsburger Rathausplatz ausgerichtet hat. Sponsoren hätten sich empfänglich gezeigt, die Mannschaft nun auch in der Halle zu unterstützen, berichtet Zellner. Zum Pool der Unterstützer zählen derzeit ein börsennotiertes Technologieunternehmen, ein Energielieferant, vor allem aber eine Reihe von Mittelständlern. Zellner betreibt Eigenwerbung. „Wir sind ein perfekter Werbepartner für kleinere Firmen, die nicht so viel investieren wollen, sich aber mit uns identifizieren.“
Rund 21 000 Euro beträgt der Etat für die kommende Spielzeit, Spielergehälter werden weiterhin nicht bezahlt. Volleyball soll für die Spielerinnen ausschließlich ein Hobby sein.