Augsburger Allgemeine (Land West)
Wer hat im Spitzenspiel mehr Reserven?
Kreisliga Augsburg Tabellenführer TSV Neusäß empfängt den Zweiten TSV Dinkelscherben. Außerdem stehen ein Verfolgerduell und ein Zitterderby auf dem Programm
Landkreis Die Fußball-Kreisliga Augsburg unterhielt in den vergangenen Wochen mit viel Spannung. Diese hält auch am bevorstehenden Spieltag weiter an. Im Mittelpunkt steht das absolute Gipfeltreffen, zu dem Spitzenreiter TSV Neusäß den Verfolger TSV Dinkelscherben erwartet, der mit einem Sieg gleichziehen könnte. Im Derby des FC Horgau und der SpVgg Westheim entscheidet sich, wer vorerst seine Fühler weiter in Richtung Spitzenquartett ausstrecken darf. Im Keller wird die Situation nicht nur für den SSV Anhausen und den TSV Zusmarshausen, die sich zu einem dritten Landkreisderby gegenüberstehen, immer unangenehmer. Angst über ihre Ämter machen sich die betroffenen Trainer aber nicht.
● TSV Neusäß – TSV Dinkelscherben. Nach acht Spielen ohne Niederlage sah es zwischenzeitlich nach einem direkten Durchmarsch des TSV Neusäß zurück in die Bezirksliga aus. Doch in den letzten Wochen schlichen sich immer mal wieder Fahrlässigkeiten ein. Auch gegen Suryoye Augsburg sah der Tabel- gar nicht gut aus (0:2). „Das Spiel und die Begleitumstände waren für mich eine Zumutung“, resümierte Trainer Karlheinz Pecher. Dennoch verspüren der 52-Jährige und seine Mannschaft vor dem Spitzenspiel gegen Dinkelscherben keinen Druck. „Wir freuen uns auf das Spiel. Wir sind nicht mit diesen Erwartungen in die Saison gestartet wie Dinkelscherben“, wirft Pecher seinem Gegenüber Michael Finkel den Ball zu. Doch auch der will sich keine unnötigen Gedanken über das Aufeinandertreffen der beiden Ligafavoriten machen. „Wir fahren nach Neusäß, um zu gewinnen. Druck haben wir keinen, wir haben ja bisher auch eine ordentliche Vorrunde gespielt“, erklärt der 40-Jährige.
● SSV Margertshausen – TSV Haunstetten. „Mittlerweile hat jeder den Ernst der Situation erkannt“, glaubt Trainer Thomas Kempter. Nur ein Sieg gegen Bezirksliga-Absteiger Haunstetten am Wochenende kann die brenzlige Lage des SSV Margertshausen wieder etwas entspannen. Mit nur einem Punkt aus der englischen Woche festigte der SSV seinen Platz im Tabellenkeller. „Wir werden die Woche konzentriert und konsequent daran arbeiten, unsere Fehler und Schwächen irgendwie auszumerzen“, so Kempter, der volle Rückendeckung vom Verein erhält. „Wir wussten im Vorfeld, dass es eine schwierige Saison werden wird. Die Stimmung in der Mannschaft und dem Verein ist nach wie vor gut. Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen um mein Amt.“
● TSV Zusmarshausen – SSV Anhausen. Auch Christian Ludl vom TSV Zusmarshausen macht sich weniger Sorgen, seinen Job an der Seitenlinie verlieren zu können. Vielmehr geriet er in den letzten Tagen ins Grübeln. „Natürlich mache ich mir da auch selbst meine Gedanken. Ich bin nach dem Auftritt am Sonntag gegen Horgau nicht mehr nur enttäuscht, sondern wirklich sauer“, erklärt der 40-Jährige. Seine Mannschaft habe sich trotz Abstiegskampf und Derby fast ergeben. Das Spiel gegen den SSV ist nun richtungsweisend. Trotz personeller Probleme fuhr die Mannschaft um Spielertrainer Benedikt Schmid gegen Aufsteiger FC Haunstetten einen 4:3-Heimsieg ein. „Beim 4:3 sind bei uns alle die Gefühle übergekocht“, erinnert sich der 27-Jährige zurück. Doch die Persolenführer nalsorgen spitzen sich nun nochmals zu. „Nun fällt auch noch unser Keeper Max Weinmann aus. Da müssen wir jetzt die Zähne zusammenbeißen“, so Schmid.
● FC Horgau – SpVgg Westheim. Der eine bleibt oben dran, der andere rutscht erstmal ins Mittelfeld. „Da steht jetzt etwas auf dem Spiel“, weiß Horgau-Coach Franz Stroh. In den letzten beiden Partien schaffte man beim Bezirksliga-Absteiger nach sechs sieglosen Spielen die Wenden. „Wir wollen jetzt genau so weitermachen“, lautet die Marschroute gegen die SpVgg Westheim. Die Mannschaft um Trainer Oliver Haberkorn durfte das Geschehen in der Kreisliga Augsburg am vergangenen Wochenende hingegen von der Couch aus verfolgen. „Das hat uns gutgetan. Es kommen einige Spieler wie Stefan Merk zurück“, erklärt Haberkorn, der die Favoritenrolle dem Bezirksliga-Absteiger zuschiebt. „Sie kommen aus der Bezirksliga und sind damit automatisch ein Favorit. Franz ist ein guter Spielertrainer, der seine Mannschaft immer gut einstimmt. Zudem verfügen sie über gute Einzelspieler, die schon länger zusammenspielen. Es wird spannend.“