Augsburger Allgemeine (Land West)
Das Wahrzeichen weicht Stück für Stück
Königstherme Der Abriss in Königsbrunn geht zügig voran. Eine besondere Herausforderung ist das große Dach
Königsbrunn Der Abbruch der Königstherme geht zügig voran, bald steht den neuen Plänen für ein Kreativareal Königsbrunn, wie es kürzlich im Stadtrat vorgestellt wurde, nichts mehr im Wege – jedenfalls nicht im physischen Sinne.
Ein großes Loch in der Glaswand gibt die Sicht frei auf den Innenraum des einstigen Spaßbades: Die Wendeltreppe zur Empore steht noch, genauso wie die kleinen Brücken über das Hauptbecken, und auch die großen gefliesten Säulen in der Mitte sind noch zu sehen. Derzeit werden die Becken und die kleinen Inseln abgerissen, um für die Bagger eine tragfähige Plattform vorzubereiten.
Zwei Baggerfahrer auf ihren Arbeitsgeräten bewegen große Schuttteile über die Baustelle, und zwei Arbeiter sortieren recycelfähiges Material. Da der gesamte Innenausbau bereits bis zum Rohbauzustand entkernt wurde, bevor die großen Bagger auf das Gelände kamen, gibt es derzeit nicht mehr so viele verschiedene Materialien.
Jetzt muss der Beton von Eisen und Dämmmaterial getrennt werden. Der Beton kann später als Verfüllmaterial wieder verwendet werden. Die Schrott- und Dämmstoffcontainer, in denen alles gesammelt wird, werden alle zwei bis vier Tage ausgetauscht und abtransportiert.
Als Nächstes werden die Umgänge um die Becken freigelegt und abgebrochen. Anschließend muss ein Graben ausgehoben werden, um die Brunnensteuerung zu verlegen, die zur Kühlung der Kompressoren für die Eisherstellung in der Eisarena benötigt wird. Verzögerungen bei den Arbeiten gibt es im Moment nicht. Eine große Herausforderung wird aber der anstehende Abbruch des großen Hallendachs werden. Bevor die Glasfelder abgenommen werden, müssen erst die Dachziegel, dann die Dämmung, die Bitumenbahnen und die Folien entfernt wer- den. Erst danach können die Dachfensterelemente und schließlich die Dachkonstruktion abgehoben werden. Eine grundsätzliche Herausforderung ist in diesem Fall, dass Arbeiten in großer Höhe verrichtet werden und damit zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind. Die bis zu 30 Meter langen Fensterelemente und Leimbinder müssen mit Kran und Bagger abgenommen werden – das heißt, es wird mit schwerem Gerät nahe am Gebäude gearbeitet. Deshalb müssen die Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen immer wieder evakuiert werden und das Gebäude verlassen. Zudem bedeuten diese Arbeiten, dass das Gebäude, vor allem aber die Hallenfassade, speziell gesichert werden muss.
Mit dem Abriss des großen Hallendachs wird voraussichtlich in zwei Wochen begonnen.