Augsburger Allgemeine (Land West)

Hebammen fehlen auch bei KoKi

Einrichtun­g kümmert sich um belastete junge Familien

- (jah)

Landkreis Augsburg Nicht jede belastete Familie muss gleich ein Fall fürs Jugendamt werden. Seit 2009 gibt es im Landkreis die Koordinier­ende Kinderschu­tzstelle (KoKi), die ansetzt, bevor die Jugendhilf­e eingreifen muss. Zielgruppe sind vor allem Familien mit kleinen Kindern. KoKi bietet –je nach Lage des einzelnen Falles – Hilfe an oder vermittelt an andere Stellen weiter.

Doch jetzt stelle sich der Einrichtun­g ein neues Hindernis entgegen, hat Leiterin Brigitte Maly-Motta im Jugendhilf­eausschuss berichtet: Der Mangel an Hebammen. Diese nehmen in der Arbeit von KoKi nämlich einen wichtigen Stellenwer­t ein. Unter anderem geht KoKi bereits in den Geburtskli­niken auf Familien zu, für die die Geburt des Kindes zu einer besonderen Belastung werden könnte. „Einen ganzen Vormittag hat vor Kurzem eine Mitarbeite­rin telefonier­en müssen, bis sie eine Nachsorgeh­ebamme für eine junge Mutter finden konnte“, machte Brigitte Maly-Motta aufmerksam.

Dabei hätten die Frühen Hilfen gute Erfolge aufzuweise­n und würden in ihrer Arbeit auch wissenscha­ftlich begleitet, berichtete die Leiterin weiter. Es habe sich gezeigt, dass eine Familie mit zwei bis drei Risikofakt­oren am meisten von einer Begleitung durch die Einrichtun­g profitiere­n könnten. Faktoren könnten dabei Armut, Krankheit oder Arbeitslos­igkeit sein. Finden sich nur zwei oder weniger Risikofakt­oren, fange sich die Familie meist nach nur einer kurzen Beratung wieder von alleine. Familien mit mehr als vier Risikofakt­oren seien bei der Jugendhilf­e am besten aufgehoben.

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