Augsburger Allgemeine (Land West)

Panther sind nicht zu stoppen

Eishockey Der AEV gewinnt gegen die Krefelder Pinguine im Curt-Frenzel-Stadion mit 3:2. Mit dem fünften Sieg in Folge setzt er sich in der Spitzengru­ppe der DEL fest

- VON ANDREAS KORNES

Die Augsburger Panther sind die Mannschaft der Stunde in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Der 3:2 (0:1, 2:1, 1:0)-Sieg am Freitagabe­nd gegen Krefeld war bereits der fünfte in Folge. In der Tabelle sind die Schwaben damit schon auf Platz vier geklettert. Nächste Station ist am Sonntag das Auswärtssp­iel in Nürnberg (16.30 Uhr).

Panther-Trainer Mike Stewart war in seiner Analyse trotzdem kritisch: „Im ersten Drittel waren wir nicht scharf genug, wir waren nicht wir. Aber wir waren geduldig und sind bei unserem Plan geblieben. Im zweiten Drittel haben wir das Spiel auf unsere Seite gebracht. Wir sind immer besser ins Spiel gekommen.“Viel Lob gab es aber dann für Spielabsch­nitt drei: „Im letzten Drittel haben wir richtig Gas gegeben und den Gegner unter Druck gesetzt. War ein hartes Stück Arbeit, aber unsere Geduld hat sich ausgezahlt.“

Gegen die Pinguine war es vor allem im ersten Drittel allerdings eine reichlich zähe Angelegenh­eit, die die 4848 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion geboten bekamen. Torchancen? Auf beiden Seiten Mangelware. Stattdesse­n? Viel Leerlauf. Das lag im Wesentlich­en daran, dass es beide Mannschaft­en vermieden, in den gefährlich­en Bereich vor dem gegnerisch­en Tor zu gehen. Dorthin also, wo es Stürmer am schwersten haben. Wo es aber gilt, die Pucks abzufälsch­en oder Abpraller über die Linie zu drücken.

Stattdesse­n spielten die Panther im weiten Kreis um das Tor der Pinguine herum, die sich schnell als unangenehm­er Gegner entpuppten. Denn gerade als weite Teile des Publikums mit niedrigem Puls und Blutdruck einen entspannte­n Abend verbrachte­n, traf wie aus dem Nichts Martin Schymainsk­i zum 1:0 für die Gäste. Er hatte sich in den eingangs erwähnten Bereich vor Panther-Torwart Olivier Roy ge- wagt und beförderte den Puck mit der Rückhand ins Tor (14.).

Die Antwort der Panther fiel verhalten aus. Ein Weitschuss von Brady Lamb landete am Außennetz (16.). Das war’s. Magere sieben Torschüsse lautete die Bilanz der Panther bis dahin. Erste Pause.

Eines vorneweg: Es wurde besser. Deutlich besser. Stewart hatte offenbar die richtigen Worte gefunden, um seine Mannschaft aufzuwecke­n. Das Tempo war sofort höher, was fast zwangsläuf­ig zu Torchancen führte. Es bedurfte aber eines Powerplays, um den Ausgleich zu erzielen. Matt White war der Torschütze (28.). Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Philip Riefers brachte Krefeld wieder in Front (30.), ehe Matt Fraser mit einer sehenswert­en Direktabna­hme auf 2:2 stellte (35.). An der Ausgangsla­ge hatte sich zwar nichts geändert, aber jetzt war es ein höchst unterhalts­ames Spiel.

Daran änderte sich auch im letzten Drittel nichts. Augsburg hatte mehr Spielantei­le und die besseren Chancen, Krefeld aber verteidigt­e geschickt und blieb immer durch Konter gefährlich. Auffälligs­ter Spieler: Matt White. Der kleine Edeltechni­ker war ein steter Unruheherd.

In der Defensive feierte Henry Haase sein DEL-Debüt im Trikot der Augsburger. Der Neuzugang hatte sich im letzten Vorbereitu­ngsspiel den Kiefer gebrochen und spielte gegen Krefeld mit Vollvisier und viel Übersicht. Als aber die Entscheidu­ng fiel, saß Haase gerade auf der Bank. Einen schnellen Konter schloss White zum 3:2 ab (59.). Krefeld warf in den verbleiben­den Sekunden noch einmal alles nach vorne, konnte die Niederlage aber nicht mehr abwenden.

Roy – McNeill, Rekis; Lamb, Valentine; Sezemsky, Haase; Rogl – Schmölz, Ullmann, Fraser; Payerl, Stieler, Sternheime­r; Hafenricht­er, LeBlanc, Holzmann; Detsch, Gill, White

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Auch wenn sich hier Krefelds Torhüter Patrick Klein mit vollem Körpereins­atz dem Augsburger Jaroslav Hafenricht­er entgegenwi­rft: Am Ende konnten die Gäste den AEV nicht stoppen. Die Augsburger gewannen im Curt-Frenzel-Stadion mit 3:2.
Foto: Siegfried Kerpf Auch wenn sich hier Krefelds Torhüter Patrick Klein mit vollem Körpereins­atz dem Augsburger Jaroslav Hafenricht­er entgegenwi­rft: Am Ende konnten die Gäste den AEV nicht stoppen. Die Augsburger gewannen im Curt-Frenzel-Stadion mit 3:2.

Newspapers in German

Newspapers from Germany