Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Wiedersehe­n mit Fingerzeig

Kreisliga Augsburg Tabellenfü­hrer TSV Neusäß trifft in einem weiteren Spitzenspi­el auf den TSV Haunstette­n, bei dem inzwischen Ex-Coach Bobby Riedl die Kommandos gibt

- VON NICOLAI VRAZIC

Landkreis In der Fußball-Kreisliga Augsburg steht der letzte Spieltag der Hinrunde bevor. Die meisten sind mit der bisherigen Ausbeute zufrieden. Beim TSV Zusmarshau­sen macht sich beim Trainerges­pann und den Verantwort­lichen langsam aber sicher Ratlosigke­it breit. Auch der SSV Margertsha­usen muss mit zehn Punkten aus 13 Spielen kräftig rudern, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Für den TSV Neusäß steht das nächste Spitzenspi­el an. Im Duell der Bezirkslig­a-Absteiger beim TSV Haunstette­n können sich die Lohwaldkic­ker den Titel des Halbzeitme­isters sichern.

● TSV Haunstette­n – TSV Neusäß. Allen voran führt der TSV Neusäß die Tabelle an. Auf den derzeitige­n Klassenpri­mus wartet gegen den TSV Haunstette­n das nächste Spitzenspi­el und Duell zweier Absteiger. Nach dem 2:1-Sieg gegen den TSV Dinkelsche­rben, der dadurch auf Rang vier abrutschte, konnte sich die Mannschaft von Karlheinz Pecher an der Spitze festbeißen. Nun will man die Chance nutzen, den Vorsprung weiter auszubauen. Druck verspüre der 52-Jährige jedoch nicht. „Wir haben eine gute Hinrunde gespielt. Ein Sieg würde diese abrunden“, so Pecher. „Der Druck jedoch liegt beim Gegner. Wir sehen es als Chance.“Bereits gegen Dinkelsche­rben profitiert­e Pecher von der enormen Qualität seiner Bank. Auch gegen Haunstette­n gilt das als großer Trumpf. ● SSV Anhausen – FC Horgau. 19 Punkte aus der Hinrunde – „Das wäre mehr als wir erwartet haben“, erklärt SSV-Spielertra­iner Benedikt Schmid. Doch dafür muss der Tabellenze­hnte erst mal am Bezirkslig­a-Absteiger FC Horgau vorbei, der in den letzten Wochen zu alter Stärke gefunden hat. „Wir wissen um die schwere Aufgabe gegen Horgau. Dennoch können wir uns ein wenig Platz zu den Abstiegsrä­ngen verschaffe­n. Das treibt uns an“, so der 27-Jährige. Auf der Gegenseite hat man sich vom zwischenze­itlichen Leistungst­ief erholt. Nach sechs Spielen ohne Sieg ließ der FC Horgau gleich drei auf einen Schlag folgen und kann im Rennen um Platz zwei wieder ein Wörtchen mitreden. „Ich bin froh, dass wir wieder mehr Punkte geholt haben und insgesamt stabiler sind“, resümierte Trainer Franz Stroh. Doch in Anhausen sieht der 35-jährige Spielertra­iner eine harte Nuss. „Die Ergebnisse vom SSV zu Hause sprechen die richtige Sprache. Wir müssen uns in Acht nehmen.“

● SpVgg Westheim – TSV Leitershof­en. Beflügelt vom Mannschaft­sabend am spielfreie­n Wochenende nimmt sich Leitershof­en-Coach Bernd Endres für das Derby gegen die SpVgg Westheim einiges vor. „Wir wollen auf dem Kobel unseren ersten Auswärtser­folg feiern“, erklärt der 38-Jährige, der nun wieder auf seinen vollen Kader zurückgrei­fen kann. „Wir hatten ein paar Spieler, die mit einer Erkältung kämpften. Die sind alle wieder fit. Das spielfreie Wochenende war daher optimal für uns.“Sein Gegenüber Oliver Haberkorn erwartet nach dem 1:4 gegen den FC Horgau eine Reaktion. „Die Leistung meiner Mannschaft war indiskutab­el. Nach den ersten 20 Minuten, in denen wir viele Chancen haben liegen lassen, war es mehr oder weniger Arbeitsver­weigerung“, beklagte der 34-Jährige. Gegen hochmotivi­erte Leitershof­er bedarf es nun der richtigen Einstellun­g. „Man sieht, wie schnell es nach unten gehen kann. Wir wollen nicht nur, wir müssen die drei Punkte auf dem Kobel behalten“, so Haberkorn weiter. Mit 17 Punkten trennt die Spielverei­nigung nur noch zwei Zähler von den Plätzen zur Abstiegsre­legation. Auch der TSV blickt mit 16 Punkten dem Tabellenke­ller entgegen.

● TSV Dinkelsche­rben – FC Haunstette­n. Es sind die Kleinigkei­ten, die im Fußball oftmals über Sieg und Niederlage entscheide­n. „Wir haben den einen individuel­len Fehler mehr gemacht und beim Einwurf vor dem 1:2 nicht vernünftig und aggressiv genug verteidigt“, schilderte Trainer Michael Finkel die Situation vor dem Siegtor des TSV Neusäß. „Schade, denn ein Unentschie­den wäre auch in Ordnung gewesen.“Gegen den FC Haunstette­n rechnet der 40-Jährige aber mit einem Dreier. „Wir wollen mit 26 Punkten aus 14 Spielen die Hinrunde beenden. Wir haben eine gute Vorrunde gespielt und könnten damit gut leben“, erklärt Finkel.

● TSV Zusmarshau­sen – Suryoye Augsburg. In Zusmarshau­sen ist man derweil ratlos. „Wir als Trainertea­m und die Verantwort­lichen predigen immer wieder, dass es nur über eine gute Einstellun­g und Moral geht. Das haben aber einige immer noch nicht kapiert“, hat Trainer Christian Ludl das Gefühl, sich Woche für Woche zu wiederhole­n. Nach der 1:2-Niederlage gegen den SSV Anhausen, einem direkten Konkurrent­en im Kampf um den Abstieg, erreichte die Stimmung ihren saisonalen Tiefpunkt. Der 40-Jährige kann vor dem Spiel gegen Aufsteiger Suryoye daher nur ein letztes Mal in dieser Hinrunde an seine Mannschaft appelliere­n: „Wir müssen Grundtugen­den wieder an den Tag legen, endlich alle kapieren, worum es mittlerwei­le geht und den Abstiegska­mpf annehmen.“

● TSV Schwabmünc­hen II – SSV Margertsha­usen. Es schien kurzzeitig so, als wäre der SSV Margertsha­usen nach dem 4:3-Derbysieg gegen Zusmarshau­sen und dem Remis gegen Anhausen (0:0) endlich in der Kreisliga angekommen. Doch im Anschluss folgten wieder drei Niederlage­n. Der Unterschie­d: Der SSV kann seine Spiele immer ausgeglich­ener gestalten, dabei rum kam jedoch noch nichts. Immer wieder entscheide­nde individuel­le Fehler aufseiten des Aufsteiger­s die Begegnunge­n. Um den Anschluss ans Mittelfeld nicht schon vor dem Jahreswech­sel zu verlieren, sind Trainer Thomas Kempter und seine Mannschaft auf Punkte angewiesen. Gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünc­hen soll nun wieder das Punktekont­o klingeln.

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Foto: Michael Hochgemuth In der vergangene­n Saison stand Bobby Riedl noch auf der Kommandobr­ücke des TSV Neusäß. Heute erwartet er mit dem TSV Haunstette­n seinen Ex-Klub zum Spitzenspi­el der Kreisliga Augsburg.

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