Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Wiedersehen mit Fingerzeig
Kreisliga Augsburg Tabellenführer TSV Neusäß trifft in einem weiteren Spitzenspiel auf den TSV Haunstetten, bei dem inzwischen Ex-Coach Bobby Riedl die Kommandos gibt
Landkreis In der Fußball-Kreisliga Augsburg steht der letzte Spieltag der Hinrunde bevor. Die meisten sind mit der bisherigen Ausbeute zufrieden. Beim TSV Zusmarshausen macht sich beim Trainergespann und den Verantwortlichen langsam aber sicher Ratlosigkeit breit. Auch der SSV Margertshausen muss mit zehn Punkten aus 13 Spielen kräftig rudern, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Für den TSV Neusäß steht das nächste Spitzenspiel an. Im Duell der Bezirksliga-Absteiger beim TSV Haunstetten können sich die Lohwaldkicker den Titel des Halbzeitmeisters sichern.
● TSV Haunstetten – TSV Neusäß. Allen voran führt der TSV Neusäß die Tabelle an. Auf den derzeitigen Klassenprimus wartet gegen den TSV Haunstetten das nächste Spitzenspiel und Duell zweier Absteiger. Nach dem 2:1-Sieg gegen den TSV Dinkelscherben, der dadurch auf Rang vier abrutschte, konnte sich die Mannschaft von Karlheinz Pecher an der Spitze festbeißen. Nun will man die Chance nutzen, den Vorsprung weiter auszubauen. Druck verspüre der 52-Jährige jedoch nicht. „Wir haben eine gute Hinrunde gespielt. Ein Sieg würde diese abrunden“, so Pecher. „Der Druck jedoch liegt beim Gegner. Wir sehen es als Chance.“Bereits gegen Dinkelscherben profitierte Pecher von der enormen Qualität seiner Bank. Auch gegen Haunstetten gilt das als großer Trumpf. ● SSV Anhausen – FC Horgau. 19 Punkte aus der Hinrunde – „Das wäre mehr als wir erwartet haben“, erklärt SSV-Spielertrainer Benedikt Schmid. Doch dafür muss der Tabellenzehnte erst mal am Bezirksliga-Absteiger FC Horgau vorbei, der in den letzten Wochen zu alter Stärke gefunden hat. „Wir wissen um die schwere Aufgabe gegen Horgau. Dennoch können wir uns ein wenig Platz zu den Abstiegsrängen verschaffen. Das treibt uns an“, so der 27-Jährige. Auf der Gegenseite hat man sich vom zwischenzeitlichen Leistungstief erholt. Nach sechs Spielen ohne Sieg ließ der FC Horgau gleich drei auf einen Schlag folgen und kann im Rennen um Platz zwei wieder ein Wörtchen mitreden. „Ich bin froh, dass wir wieder mehr Punkte geholt haben und insgesamt stabiler sind“, resümierte Trainer Franz Stroh. Doch in Anhausen sieht der 35-jährige Spielertrainer eine harte Nuss. „Die Ergebnisse vom SSV zu Hause sprechen die richtige Sprache. Wir müssen uns in Acht nehmen.“
● SpVgg Westheim – TSV Leitershofen. Beflügelt vom Mannschaftsabend am spielfreien Wochenende nimmt sich Leitershofen-Coach Bernd Endres für das Derby gegen die SpVgg Westheim einiges vor. „Wir wollen auf dem Kobel unseren ersten Auswärtserfolg feiern“, erklärt der 38-Jährige, der nun wieder auf seinen vollen Kader zurückgreifen kann. „Wir hatten ein paar Spieler, die mit einer Erkältung kämpften. Die sind alle wieder fit. Das spielfreie Wochenende war daher optimal für uns.“Sein Gegenüber Oliver Haberkorn erwartet nach dem 1:4 gegen den FC Horgau eine Reaktion. „Die Leistung meiner Mannschaft war indiskutabel. Nach den ersten 20 Minuten, in denen wir viele Chancen haben liegen lassen, war es mehr oder weniger Arbeitsverweigerung“, beklagte der 34-Jährige. Gegen hochmotivierte Leitershofer bedarf es nun der richtigen Einstellung. „Man sieht, wie schnell es nach unten gehen kann. Wir wollen nicht nur, wir müssen die drei Punkte auf dem Kobel behalten“, so Haberkorn weiter. Mit 17 Punkten trennt die Spielvereinigung nur noch zwei Zähler von den Plätzen zur Abstiegsrelegation. Auch der TSV blickt mit 16 Punkten dem Tabellenkeller entgegen.
● TSV Dinkelscherben – FC Haunstetten. Es sind die Kleinigkeiten, die im Fußball oftmals über Sieg und Niederlage entscheiden. „Wir haben den einen individuellen Fehler mehr gemacht und beim Einwurf vor dem 1:2 nicht vernünftig und aggressiv genug verteidigt“, schilderte Trainer Michael Finkel die Situation vor dem Siegtor des TSV Neusäß. „Schade, denn ein Unentschieden wäre auch in Ordnung gewesen.“Gegen den FC Haunstetten rechnet der 40-Jährige aber mit einem Dreier. „Wir wollen mit 26 Punkten aus 14 Spielen die Hinrunde beenden. Wir haben eine gute Vorrunde gespielt und könnten damit gut leben“, erklärt Finkel.
● TSV Zusmarshausen – Suryoye Augsburg. In Zusmarshausen ist man derweil ratlos. „Wir als Trainerteam und die Verantwortlichen predigen immer wieder, dass es nur über eine gute Einstellung und Moral geht. Das haben aber einige immer noch nicht kapiert“, hat Trainer Christian Ludl das Gefühl, sich Woche für Woche zu wiederholen. Nach der 1:2-Niederlage gegen den SSV Anhausen, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Abstieg, erreichte die Stimmung ihren saisonalen Tiefpunkt. Der 40-Jährige kann vor dem Spiel gegen Aufsteiger Suryoye daher nur ein letztes Mal in dieser Hinrunde an seine Mannschaft appellieren: „Wir müssen Grundtugenden wieder an den Tag legen, endlich alle kapieren, worum es mittlerweile geht und den Abstiegskampf annehmen.“
● TSV Schwabmünchen II – SSV Margertshausen. Es schien kurzzeitig so, als wäre der SSV Margertshausen nach dem 4:3-Derbysieg gegen Zusmarshausen und dem Remis gegen Anhausen (0:0) endlich in der Kreisliga angekommen. Doch im Anschluss folgten wieder drei Niederlagen. Der Unterschied: Der SSV kann seine Spiele immer ausgeglichener gestalten, dabei rum kam jedoch noch nichts. Immer wieder entscheidende individuelle Fehler aufseiten des Aufsteigers die Begegnungen. Um den Anschluss ans Mittelfeld nicht schon vor dem Jahreswechsel zu verlieren, sind Trainer Thomas Kempter und seine Mannschaft auf Punkte angewiesen. Gegen die Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünchen soll nun wieder das Punktekonto klingeln.