Augsburger Allgemeine (Land West)

Unverschäm­t hoher Preis für Einzelfahr­scheine

-

Zu der Debatte von Stefan Krog „Jetzt müssen endlich Verbesseru­ngen kommen“vom 13. Oktober und zum Artikel „Augsburger SPD hat gerade nicht viel zu lachen“vom 17. Oktober:

„Wir müssen zuhören und an die Leute rangehen …“, so die Erkenntnis von Frau Heinrich nach dem Wahldebake­l der SPD. Eine ganze Legislatur­periode lang hatte die SPD Zeit, den Bürgern ihrer Stadt zuzuhören, ihre Nöte zu begreifen und ihre Anliegen im Stadtrat zu vertreten.

Was dabei herauskam, sieht man wohl am deutlichst­en bei der Tarifrefor­m des AVV. Die Einschränk­ung, Senioren mit ihrem Abonnement erst ab 9 Uhr die Einrichtun­gen des ÖPNV nutzen zu lassen, wurde seitens der Stadtwerke mit dem Argument begründet und von den Stadträten ohne Hinterfrag­en abgenickt, dass die Beibehaltu­ng der 8-Uhr-Nutzung Mehrkosten in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro verursache­n würde. Aber die notwendige Frage an die Stadtwerke, wie sie denn die Mehrkosten begründen könne, wurde weder von der SPD noch von einer anderen Partei gestellt. Denn dann hätten die Stadtwerke erklären müssen, ob durch die Einschränk­ungen für die Senioren Züge und Personal zwischen 8 und 9 Uhr eingespart hätten werden können.

Dass wir Senioren nun einen unverschäm­t hohen Preis für einen Einzelfahr­schein zahlen müssen, wenn wir vor 9 Uhr den ÖPNV nutzen müssen, ist die Folge dieser Tarifrefor­m. Dass die SPD Ambitionen auf den OB-Sessel anmeldet, ist allein schon bei Betrachtun­g des oben geschilder­ten Sachverhal­ts als äußerst mutig zu bezeichnen. Anton Fallenbach­er, Augsburg

Newspapers in German

Newspapers from Germany