Augsburger Allgemeine (Land West)
Grundschule soll dort bleiben, wo sie ist
Entscheidung Ein Neubau auf der Seitzwiese in Westheim ist vom Tisch – mehrere Jahre Unterricht auf einer Baustelle ebenfalls
Neusäß Vier Jahre Baustelle in der Westheimer Grundschule bei laufendem Betrieb – das sei Schülern und Lehrern nicht zuzumuten, da waren sich die Mitglieder des Planungsausschusses einig. Wie berichtet, könnte die Schule in vier oder zwei Jahren saniert werden – oder gleich neu gebaut. Dies hat der Ausschuss freilich noch nicht entschieden. Erst vor zwei Wochen hat sich das Gremium mit dem Thema befasst.
Doch zwei Punkte konnten die Stadträte schon entscheiden, nachdem die Bauverwaltung die offenen Fragen aus der vorigen Sitzung aufgearbeitet und die Stadträte näher informiert hatte: Der alternative Standort auf der Seitzwiese an der Von-Rehlingen-Straße ist vom Tisch. Die Grundschule soll am jetzigen Platz in unmittelbarer Nähe zum Kobelwald, zur Kirche und zur Kita Dorothea bleiben. Außerdem will man – da waren sich alle Fraktionen einig – eine vierjährige Bauzeit vermeiden und nun rasch eine Konzeptstudie in Auftrag geben, die einen Neubau gegenüber einer Sanierung abwägen soll – einschließlich der Kosten.
Wenn die Schule saniert werden soll, dann sollen alle acht Klassen für die zweijährige Bauzeit in eine komplette Container-Schule auf die Seitz-Wiese ausweichen.
Dort eine ganz neue Schule zu bauen hätte einige Nachteile, wie Stadtbaumeister Dietmar Krenz erläuterte. Am schwersten wog für die Stadträte der verkehrstechnische Aspekt, denn an der Von-Rehlingen-Straße herrscht erheblich mehr Verkehr als an der Dr.-Rost-Straße und auch die Lage der Schulbushaltestelle wäre schwierig. Beim Thema Schulwegsicherheit schneidet das Grundstück an der Bahnunterführung ebenfalls schlecht ab.
Zum Thema Schulkindbetreuung und Ganztagsschule gab Bürgermeister Richard Greiner auch zu bedenken, dass die Kirchengemeinde gegenüber in der Kita eine Erweiterung um einen Hort plant. „Dort ergeben sich vielleicht auch Wechselwirkungen mit der Schule, da sollte die Schule nicht zu weit entfernt sein.“
Auch deshalb sollte man den Bauabschnitt mit der Mittagsbetreuung auf jeden Fall an das Ende des Projektes setzen, auch um weitere politische Entwicklungen und Neuregelungen im Freistaat abzuwarten.
Beim Thema Finanzierung und Fördergelder gab Inge SteinmetzMaaz (Freie Wähler) zu bedenken, dass für die Feuerwehr, die ja mit saniert werden soll, andere Förderrichtlinien gelten als für Schulen. „Ein Neubau wird gefördert, aber keine Sanierung.“Diese Feinheiten soll nun die Studie herausarbeiten.
Lediglich Ute Anthuber (CSU) plädierte dafür, in der Studie auch den Alternativstandort auf der Seitzwiese untersuchen zu lassen. „Nicht, dass es hernach heißt, wir hätten nicht alles genau geprüft.“Von ihr gab es dann auch die einzige Gegenstimme zu dem Beschluss.
Mit der Studie wird gegen Ende des Jahres gerechnet. Mit Blick auf die staatlichen Förderungen drängt die Zeit für die Sanierung der letzten Neusässer Schule. So gibt es beispielsweise derzeit noch das Sonderförderprogramm „15 plus“für den Ausbau der Offenen Ganztagsschule, die dann mit 15 Prozent mehr, insgesamt 55 Prozent, gefördert werden kann.