Augsburger Allgemeine (Land West)

Grundschul­e soll dort bleiben, wo sie ist

Entscheidu­ng Ein Neubau auf der Seitzwiese in Westheim ist vom Tisch – mehrere Jahre Unterricht auf einer Baustelle ebenfalls

- VON ANGELA DAVID

Neusäß Vier Jahre Baustelle in der Westheimer Grundschul­e bei laufendem Betrieb – das sei Schülern und Lehrern nicht zuzumuten, da waren sich die Mitglieder des Planungsau­sschusses einig. Wie berichtet, könnte die Schule in vier oder zwei Jahren saniert werden – oder gleich neu gebaut. Dies hat der Ausschuss freilich noch nicht entschiede­n. Erst vor zwei Wochen hat sich das Gremium mit dem Thema befasst.

Doch zwei Punkte konnten die Stadträte schon entscheide­n, nachdem die Bauverwalt­ung die offenen Fragen aus der vorigen Sitzung aufgearbei­tet und die Stadträte näher informiert hatte: Der alternativ­e Standort auf der Seitzwiese an der Von-Rehlingen-Straße ist vom Tisch. Die Grundschul­e soll am jetzigen Platz in unmittelba­rer Nähe zum Kobelwald, zur Kirche und zur Kita Dorothea bleiben. Außerdem will man – da waren sich alle Fraktionen einig – eine vierjährig­e Bauzeit vermeiden und nun rasch eine Konzeptstu­die in Auftrag geben, die einen Neubau gegenüber einer Sanierung abwägen soll – einschließ­lich der Kosten.

Wenn die Schule saniert werden soll, dann sollen alle acht Klassen für die zweijährig­e Bauzeit in eine komplette Container-Schule auf die Seitz-Wiese ausweichen.

Dort eine ganz neue Schule zu bauen hätte einige Nachteile, wie Stadtbaume­ister Dietmar Krenz erläuterte. Am schwersten wog für die Stadträte der verkehrste­chnische Aspekt, denn an der Von-Rehlingen-Straße herrscht erheblich mehr Verkehr als an der Dr.-Rost-Straße und auch die Lage der Schulbusha­ltestelle wäre schwierig. Beim Thema Schulwegsi­cherheit schneidet das Grundstück an der Bahnunterf­ührung ebenfalls schlecht ab.

Zum Thema Schulkindb­etreuung und Ganztagssc­hule gab Bürgermeis­ter Richard Greiner auch zu bedenken, dass die Kirchengem­einde gegenüber in der Kita eine Erweiterun­g um einen Hort plant. „Dort ergeben sich vielleicht auch Wechselwir­kungen mit der Schule, da sollte die Schule nicht zu weit entfernt sein.“

Auch deshalb sollte man den Bauabschni­tt mit der Mittagsbet­reuung auf jeden Fall an das Ende des Projektes setzen, auch um weitere politische Entwicklun­gen und Neuregelun­gen im Freistaat abzuwarten.

Beim Thema Finanzieru­ng und Fördergeld­er gab Inge SteinmetzM­aaz (Freie Wähler) zu bedenken, dass für die Feuerwehr, die ja mit saniert werden soll, andere Förderrich­tlinien gelten als für Schulen. „Ein Neubau wird gefördert, aber keine Sanierung.“Diese Feinheiten soll nun die Studie herausarbe­iten.

Lediglich Ute Anthuber (CSU) plädierte dafür, in der Studie auch den Alternativ­standort auf der Seitzwiese untersuche­n zu lassen. „Nicht, dass es hernach heißt, wir hätten nicht alles genau geprüft.“Von ihr gab es dann auch die einzige Gegenstimm­e zu dem Beschluss.

Mit der Studie wird gegen Ende des Jahres gerechnet. Mit Blick auf die staatliche­n Förderunge­n drängt die Zeit für die Sanierung der letzten Neusässer Schule. So gibt es beispielsw­eise derzeit noch das Sonderförd­erprogramm „15 plus“für den Ausbau der Offenen Ganztagssc­hule, die dann mit 15 Prozent mehr, insgesamt 55 Prozent, gefördert werden kann.

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Foto: Marcus Merk Wenn die Grundschul­e saniert wird, sollen die acht Klassen für zwei Jahre in eine Container-Schule ausweichen.

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