Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Top 5 der „originells­ten“Sprüche

Was mir schon immer mal gesagt werden musste

- VON TANJA WURSTER

Alles zu seiner Zeit! Kinder fragt man gerne mal, wie es ihnen in der Schule gefällt, Jugendlich­e werden für ihr rasantes Längenwach­stum bestaunt („Wie groß du geworden bist!“), während man als Student Skeptikern Antwort auf die Frage geben muss „… und was macht man mal damit?“- zumindest wenn man etwas Geisteswis­senschaftl­iches studiert, was ja gerne mit Brotlosigk­eit gleichgese­tzt wird. Und was darf man sich anhören, wenn man frischgeba­ckene Mama ist? Hier meine persönlich­e Top-Five der häufigsten Sprüche bzw. Fragen.

5. „Darf er schon eine Gelbwurst haben?“

Nein! Die Frage bekam ich ernsthaft das erste Mal gestellt, als mein Baby gerade zwei Monate war! Und grundsätzl­ich: Es mag ja gut gemeint sein, den lieben Kleinen eine mehrere Zentimeter dicke Wurst in die Hand zu drücken, ich finde es dagegen äußerst befremdlic­h (trotz meines Nachnamens).

4. „Schläft er schon durch?“

Die ehrliche Antwort: Nein. Man- che stellen diese Frage aus ernsthafte­r Anteilnahm­e, manche aus unverhohle­ner Neugier. Mütter können so grausam sein! Gerade bei denjenigen mit erwachsene­n Kindern höre ich den Subtext raus: Jetzt siehst du mal, was deine Mutter alles geleistet hat! Muttersein ist hartes Brot!

3. „Hat er Hunger?“

Man stelle sich folgende Situation vor: Junge Mutter unterwegs mit Baby im Kinderwage­n. Baby schreit, Mutter schwitzt und versucht Baby zu beruhigen. Dann kommt diese Frage… Ach nee! Das habe ich ja noch gar nicht in Betracht gezogen…

2. „Verwöhnst du ihn nicht zu sehr?“Wird gerne gestellt von älteren Semestern. Die klare Antwort: Nein. Es ist inzwischen wissenscha­ftlich belegt, dass man ein Kind in seinem ersten Lebensjahr nicht verwöhnen kann. Es gibt kein Zuviel an Nähe und Liebe.

1. „Die Zeit vergeht so schnell.“Oder auch: „Die Kinder werden so schnell groß!“Da muss was Wahres dran sein, so oft wie ich das höre. Anfangs dachte ich mir: Wirklich? Inzwischen staune ich, wie schnell acht Monate verflogen sind.

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständi­gkeit. Mütter älterer Kinder haben sicherlich noch ein großes Sammelsuri­um an bauernschl­auen, lustigen, nervigen und aber auch sehr lieben Sprüchen parat. Ich bin gespannt, was mich künftig erwartet.

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Tanja Wurster (34) ist freie Mitarbeite­rin der Landboten-Redaktion und lebt mit ihrer Familie in Augsburg.
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