Augsburger Allgemeine (Land West)

Bürgerbefr­agung zur Zukunft des Verkehrs

Mobilität Der Landkreis Augsburg erarbeitet ein Konzept, was sich in den nächsten Jahren auf den Straßen ändern muss

- Symbolfoto: Gunter Oley (mahei)

Landkreis Augsburg Höhere Ticketprei­se im öffentlich­en Nahverkehr, immer längere Autoschlan­gen zu den Stoßzeiten, zu wenig Radwege an stark befahrenen Straßen. Derzeit sind im Augsburger Land rund 223000 Fahrzeuge angemeldet, allein 152 000 davon sind Autos – und es werden immer mehr. Der Landkreis muss sich in den nächsten Jahren einigen Herausford­erungen rund um das Thema Mobilität stellen. Deshalb will er ein Konzept erstellen als Strategie für die Verkehrspl­anung, die auf die Entwicklun­g der Zukunft eingehen soll.

Den ersten Schritt zu diesem Konzept beschloss der Kreisumwel­tund Energieaus­schuss in der vergangene­n Sitzung. Mithilfe eines Bürgerwork­shops sollen die relevanten Akteure befragt und alle Probleme und Wünsche zum Thema Mobilität gesammelt werden. Der Landkreis wird aus allen Landkreiss­tädten und -gemeinden alle Kreisräte, Bürgermeis­ter und Bürger zu dieser Veranstalt­ung einladen, um die Beteiligte­n zu hören, die sich am besten mit der Verkehrssi­tuation vor Ort auskennen. Dieser Punkt war Kreisrat Markus Brem (Freie Wähler) wichtig: „Wir sollten wissen, was die einzelnen Kommunen in den nächsten Jahren für ihre Verkehrssi­tuation geplant haben. Vielleicht liegen ihnen ja schon Analysen vor, die wir nutzen können.“Sind alle Informatio­nen gesammelt und ausgewerte­t, werden sie an ein Planungsbü­ro weitergele­itet, das im nächsten Schritt das Konzept erstellen wird.

Landrat Martin Sailer unterstütz­te die Idee: „Nur wenn wir alle Beteiligte­n zusammenbr­ingen, können wir eine Basis schaffen, auf der wir das Konzept errichten können.“Das sah die Mehrheit der Kreisräte ähnlich, einige von ihnen ergänzten eigene Ideen, was das Konzept alles beinhalten soll. Matthias Neff (CSU) zum Beispiel betonte, dass der Landkreis sich nicht nur auf den Privatverk­ehr konzentrie­ren soll, sondern auch den betrieblic­hen und den Lieferverk­ehr für die Verkehrspl­anungen der nächsten Jahre miteinbezi­ehen.

Anschließe­nd sagte Annette Luckner (SPD): „Ich habe die Sorge, dass unsere Bemühungen als Landkreis nichts bringen, wenn die Stadt und der Landkreis AichachFri­edberg nicht mitziehen. Für den Großraum Augsburg müssen wir schließlic­h alle zusammenar­beiten.“Zum Abschluss forderte Gabriele Olbrich-Krakowitze­r (ÖDP), im gesamten Kreistag noch mal über die Tariferhöh­ungen zu diskutiere­n: „Ich finde es nämlich scheinheil­ig, dass immer mehr Leute mit dem ÖPNV fahren sollen, gleichzeit­ig die Tarife dauernd erhöht werden.“

Neben öffentlich­em Nahverkehr war auch das Thema Radfahren ein Punkt im Umwelt- und Energieaus­schuss. Die Radverkehr­sbeauftrag­te des Kreises, Mareike Hartung, verkündete in der Sitzung: „Bis Herbst 2019 wird das Radverkehr­skonzept für den Landkreis Augsburg fertig sein.“Dann wird die Strategie für den Landkreis feststehen, was alles getan wird, um Fahrradfah­ren zu fördern und sicherer zu machen.

Bis dahin organisier­t Radverkehr­sbeauftrag­te Hartung zahlreiche Projekte für Radler. Zum Beispiel die Aktion Licht-Check Ende Oktober. „Wir als Landkreis bieten zusammen mit einigen Fahrradhän­dlern an, dass Bürger Lichtanlag­en und Reflektore­n an ihren Rädern kostenlos überprüfen lassen können.“Denn Radler, die ohne Lampen durch die Dunkelheit fahren, seien nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern machten es auch für andere Verkehrste­ilnehmer gefährlich.

Im Landkreis Augsburg machen folgende Händler bei der Aktion Licht-Check mit: Radsportst­udio Meitingen, E-Bike-Center Augsburg in Neusäß, Radmarkt Reim in Bobingen und RadlEck Elias in Königsbrun­n.

 ??  ?? Der Landkreis arbeitet bei der Aktion Licht-Check mit mehreren Fahrradhän­dlern zusammen.
Der Landkreis arbeitet bei der Aktion Licht-Check mit mehreren Fahrradhän­dlern zusammen.
 ?? Symbolfoto: Sven Krautwald, Fotolia ?? Immer mehr Autos sind im Landkreis angemeldet.
Symbolfoto: Sven Krautwald, Fotolia Immer mehr Autos sind im Landkreis angemeldet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany