Augsburger Allgemeine (Land West)
Für 40 Minuten ruht die Freundschaft
Basketball Zum absoluten Spitzenspiel der 1. Regionalliga erwartet die BG Leitershofen/Stadtbergen den TSV Oberhaching mit einem alten Bekannten
Stadtbergen Als im Sommer der Spielplan der 1. Basketball-Regionalliga Südost veröffentlicht wurde, konnte man nicht davon ausgehen, dass es am siebten Spieltag zu einer solchen für die Fans hochspannenden Konstellation kommen würde. Im absoluten Topspiel erwartet die auf Platz zwei notierte BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen (10:2 Punkte) den bisher noch ungeschlagenen Tabellenführer TSV Oberhaching (12:0 Punkte). Mit einem Sieg könnten die Kangaroos selbst auf den Platz an der Sonne hüpfen. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr in der Sporthalle Stadtbergen.
Zwar hatte die BGL im Sommer nach dem Sensationstransfer des US-Amerikaners CJ Carr ihre Ambitionen deutlich nach oben korrigiert – dass es so gut laufen würde, hatte man dann doch mehr erhofft als erwartet. Der Gegner aus dem Münchner Süden stand da schon eher auf dem Plan der Experten, musste man im abgelaufenen Jahr erst am letzten Spieltag nach wochenlanger Tabellenführung die Meisterschaft aus der Hand geben. Als sich dann aber mit Peter Zeis einer der besten Scorer durch eine berufliche Versetzung dem VfL Treuchtlingen anschloss, sah schon mancher Fachmann das Ende der Herrlichkeit bei den „Gelbhemden“, wie sich der TSV nennt.
Doch die Rechnung hatte man wieder einmal ohne Coach Mario Matic gemacht. Der Meister des Understatements schob einmal mehr die Favoritenrolle von sich weg, obwohl er mit Spielern wie John Boyer, Moritz Wohlers, Miljan Grujic oder Ognjen Zoric ein ebenso internationales wie gleichzeitig illustres Ensemble an Topspielern in seinen Reihen hat und auch der Rest des Kaders für eine unglaubliche Ausgeglichenheit steht. Danach gewann man einfach mal schnell sechs Spiele. Fast schon unglaublich, dass der TSV dabei vier Mal bereits mit 15 Punkten im Rückstand lag.
BG-Teammanager Andreas Moser wundert sich jedoch nicht über den Ausgang dieser Partien: „Wahrscheinlich hatten die Jungs, von denen einige trotz ihrer Klasse schon ein wenig in die Jahre gekommen sind, halt einfach keine Lust. Aber wenn es dann eng wird und Mario ein wenig an der Seitenlinie tobt, legt man den Schalter um und zeigt, wie gut man ist.“Und den Rest erledigt wie beschrieben eben A-Lizenz Trainer Matic selbst. Wo er spielte und trainierte, war immer der Erfolg, und als er dann seine Stationen wechselte, war es damit am alten Standort fast immer vorbei.
Gerne denkt man an seine Zeit bei den Kangaroos zurück, wo er als Spieler dank seiner zwar wenig filigranen, aber dafür umso aufopferungsvollen und emotionalen Spielweise jahrelang einer der absoluten Publikumslieblinge war. Auch heute noch wird er als Freund in Stadtbergen empfangen. Diese Freundschaft wird dann allerdings am Samstag für knapp zwei Stunden vorübergehend ruhen, zumindest wenn Oberhaching gewinnt. Sollte hingegen Leitershofen gewinnen, könnte diese Ruhepause im schlechtesten Fall auch bis Sonntagmorgen andauern.
Aufseiten der Kangaroos ist man bereit, die Herausforderung dieses Spitzenspiels anzunehmen. „Wenn wir unseren Fans solch ein Match bieten können, werden wir jetzt nicht sagen, der Gegner ist so toll und wir haben keine Chance“, so Trainer Ian Chadwick. „Im Gegenteil, wir sagen: Der Gegner ist toll, und wir gewinnen trotzdem. Es wäre eine super Sache für unsere Fans, wenn wir seit langer Zeit einmal wieder als Tabellenführer grüßen können. Kurzum, wir wollen gewinnen“. Dafür sei es wichtig, dass man sofort eine hohe Intensität in der Defense erreicht. „Denn der Gegner wird zweifellos knallhart spielen“, so Chadwick. Personell gibt es einige kleinere Fragezeichen, ob man den gesamten Kader aufbieten kann. Bei einem solchen Spiel werden aber sicherlich alle Akteure auf die Zähne beißen.
Zweite Mannschaft bestreitet das Vorspiel gegen DJK München
Zuvor spielt um 16.45 Uhr in der 2. Regionalliga Süd die zweite Mannschaft der BG Leitershofen/Stadtbergen gegen das Team der DJK SB München.