Augsburger Allgemeine (Land West)
Kommune will Mitarbeiter entlasten
Gemeinderat Kutzenhausen will IT auslagern. Offen sind noch die Kosten
Kutzenhausen Der kommunale ITBetriebsalltag und die damit verbundene Sicherheit für sensible Daten standen im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. Dieses Thema werde immer komplexer, komplizierter und aufwendiger, sagte Bürgermeisterin Silvia Kugelmann. Die Gemeinde brauche deshalb eine adäquate Lösung. Wie die speziell für die Rathausverwaltung vor Ort aussehen könnte, darüber informierte das Gremium Thomas Meyer von der Firma AKDB, eine öffentlich-rechtliche Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern.
Digitalisierung bedeutet nicht nur die Eingabe von Daten mittels einer Tastatur, die Sendung von E-Mails oder das Speichern von Dokumenten. „Der IT-Betrieb beschäftigt die Mitarbeiter im Rathaus tagtäglich“, stellte Kugelmann fest. Hinzu komme eine zunehmende Abhängigkeit von Spezialwissen, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten, Fortbildungen und die Sicherheit der gesamten digitalen Infrastruktur.
Thomas Meyer hatte dazu ein Lösungskonzept: Next Generation Outsourcing (NGO). Das Angebot sorgt unter anderem für die Funktion von Server, PC und Soft- und Hardware, für sämtliche Aktualisierungen, die Sicherung der Rechner und die Vorsorge für den Notfall. Nicht nur der Gesetzgeber erhöhe seine Anforderungen an die IT in den Kommunen, auch die Bürger kämen mittlerweile mit einer erweiterten Erwartungshaltung an die Verwaltungsmitarbeiter, resümierte der Fachmann. Als Beispiele nannte er E-Government, Informationssicherheit, E-Rechnungen, EU-Datenschutz-Grundverordnung und elektronische Aktenführung. Und das steckt hinter NGO: Die Gemeinde lagert ihren IT-Betrieb überwiegend oder gänzlich aus und delegiert ihn an Spezialisten. Damit sind die Rathausmitarbeiter von täglichen IT-Themen entlastet und können sich verstärkt wieder ihren Kernaufgaben widmen. Zugleich schafft die Kommune Sicherheit für sensible Daten, deren komplette Verantwortung die Profis übernehmen. Soweit die Infos in der öffentlichen Sitzung. In ihr wurde deutlich, dass sich die Gemeindeverwaltung möglichst rasch von der Bürde des umfassenden IT-Betriebs befreien würde.
In der nichtöffentlichen Beratung machten die Gemeinderäte allerdings noch keine Nägel mit Köpfen. Das Angebot sei nicht beauftragt worden, teilte die Bürgermeisterin mit. Das Gremium wolle noch eine Gegenüberstellung der Kosten.