Augsburger Allgemeine (Land West)
Nicht wieder das Nachsehen haben
Bezirksliga Nord Nach zwei Niederlagen in Folge trifft der angeschlagene TSV Gersthofen auf den TSV Nördlingen II, gegen den man in der Vorrunde ein Debakel erlebte
Gersthofen „Nüchtern betrachtet brauchen wir nicht mehr auf den zweiten Platz schauen“, sagt ein enttäuschter Spielertrainer Florian Fischer vor dem Rückrundenauftakt des TSV Gersthofen gegen den TSV Nördlingen II (Samstag, 14 Uhr, Abenstein-Arena). Nach der 1:3-Heimniederlage gegen den FC Ehekirchen beträgt der Rückstand auf den Spitzenreiter der FußballBezirksliga Nord zwar satte zwölf Punkte, doch der Relegationsplatz ist nach wie vor in Reichweite.
„Anscheinend will keiner Platz zwei haben“, schüttelt Fischer den Kopf. So sieht es zumindest aus, wenn man den letzten Spieltag betrachtet. Die dafür infrage kommenden Kandidaten wie der SC Bubesheim (1:2 gegen Affing) oder der TSV Aindling (1:2 gegen den TSV Rain II) leisteten sich allesamt Ausrutscher. Der TSV Gersthofen befindet sich also in bester Gesellschaft. Mit der Ausnahme, dass die Schwarz-Gelben nach der 1:4-Pleite in Altenmünster gegen den allein in Richtung Landesliga eilenden FC Ehekirchen bereits zum zweiten Mal in Folge die Segel streichen mussten.
„Es war nie daran zu denken, dass wir dieses Spiel noch drehen können“, blickt Fischer zurück und spricht von einem Klassenunterschied. Neben den verletzt fehlenden Robert Senft, Axel Rehm, Max Leicht, Daniel Biehal, Mario Schmidt, Raphael Schwerthöffer oder Rudi Kine mussten auch die beiden Rotsünder Christoph Wagemann und Stefan Smolka ersetzt werden. Zur Pause musste zudem Niklas Klatzer wegen MagenDarm-Problemen in der Kabine bleiben. So kam Enes Citrici zu seinem ersten Saisneinsatz.
Samstag sieht die Situation wieder etwas besser aus: Kapitän Christoph Wagemann wurde lediglich für ein Spiel gesperrt und ist wieder dabei. Smolka dagegen bekam drei Spiele aufgebrummt. Max Leicht hat nach seiner hartnäckigen Schambeinentzündung wieder mit dem Laufen begonnen.
Angesichts des Gegners sollte es beim TSV Gersthofen an Motivation nicht fehlen. „Da sind wir sauber rasiert worden“, erinnert sich Florian Fischer mit Schrecken an die 0:4-Klatsche zum Saisonauftakt. Den Fehlstart konnte man mit neun Spielen ohne Niederlage kompensieren. Die Bilanz der letzten fünf Spiele mit vier Niederlagen sieht jedoch vernichtend aus.
„Wir müssen mit dem auskommen, was wir an Spielern zur VerfüAm gung haben“, blickt Fischer nach vorne und setzt auf die vielen Talente aus dem eigenen Nachwuchs. „Wir richten unser Augenmerk jetzt auf deren Weiterentwicklung und Steigerung“, will er von Aufstiegsträumen momentan nichts wissen. Aber wenn niemand Platz zwei haben will, könnte der TSV Gersthofen am Ende vielleicht doch ein dankbarer Abnehmer sein.