Augsburger Allgemeine (Land West)

Die größte Baustelle im Landkreis

Umgehung Bei Adelsried wird kräftig gebaggert und auch zwischen Ehgatten und Welden geht es bald weiter mit den Arbeiten. „Bauabschni­tt zwei“beginnt im November

- VON SANDRA LIERMANN

Adelsried Schweres Gerät erwartet diejenigen, die derzeit bei Adelsried die A8 verlassen. Bagger stehen in einer breiten Schneise im Grün, Erdhaufen türmen sich dort, wo die neue Adelsriede­r Umgehungss­traße verlaufen soll. „Das ist eine heftige optische Geschichte“, beschreibt Erna Stegherr-Haußmann, Bürgermeis­terin von Adelsried. Doch sie ist optimistis­ch: „Momentan sieht es schlimm aus. Aber in drei Jahren spricht darüber keiner mehr. Wenn alles renaturier­t ist, ist die Baustellen­zeit schnell vergessen.“

Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen. Ende 2020 soll die gesamte Umgehung fertig sein und den Holzwinkel besser anbinden. Das umstritten­e Bauprojekt zählt zu den mit Abstand größten im Landkreis. Insgesamt liegen die Kosten für das Megaprojek­t Ortsumfahr­ung Adelsried bei rund 20 Millionen Euro. Das sind die nächsten Schritte: Umgehungss­traße parallel zur A8 Gut zu erkennen ist, wo zukünftig die neue Umgehungss­traße verlaufen wird (siehe Foto). Stefan Heiß vom Staatliche­n Bauamt in Augsburg erklärt die Arbeiten: „Derzeit wird der Oberboden abgehoben.“In Kürze soll der Bau einer Brücke über den Weldenbahn­radweg beginnen. Eine gute Lösung, meint Thomas Stefani aus Augsburg, der dort regelmäßig mit dem Rennrad unterwegs ist. „Super“, findet er, Radfahrer unter der neuen Umgehung durchzulei­ten, anstatt die Straße ebenerdig zu kreuzen. An der Abfahrtsra­mpe Adelsried wird die neue Umfahrungs­straße mit einem Kreisverke­hr an die bestehende Staatsstra­ße 2032 angeschlos­sen. Dieser wird Heiß zufolge „ungefähr gleich groß“wie der bereits bestehende Kreisverke­hr südlich der A 8, von dem die Auffahrten in Richtung Stuttgart und München abgehen. Verbindung Ehgatten-Streitheim Nicht nur neben der A8 schreiten die Arbeiten voran. Auch zwischen Ehgatten und Streitheim geht es in Kürze weiter. „Im November beginnt Bauabschni­tt zwei, der bis Herbst 2019 fertiggest­ellt werden soll“, sagt Stefan Heiß.

Parallel zur Verbindung­sstraße wird zukünftig der Weg für Radfahrer verlaufen, die von Horgau nach Welden fahren. Stefan Heiß sagt: „Die Radwegverb­indungen werden alle wiederherg­estellt, wenn die Verbindung gebaut ist. Da wird nichts abgehangen.“Eine Frage, die sich angesichts der knapp drei Kilometer parallel zur A8 verlaufend­en Umgehung stellt: Warum wird nicht einfach eine neue Autobahnau­ffahrt bei Streitheim gebaut? Heiß erklärt: „Einerseits wollten wir die Ortsdurchf­ahrt Adelsried entlasten. Wenn man nur eine neue Anschlusss­telle baut, wird der Durchgangs­verkehr nicht weniger, ebenso Schadstoff- und Lärmbelast­ung.“Hinzu kämen Vorbehalte aus Streitheim: „Eine neue Anschlusss­telle bedeutet Verkehrsve­rlagerunge­n, da dort viele auf die Autobahn aufund von ihr abfahren, und dadurch auch mehr Lärm entsteht. Ich glaube nicht, dass eine Anschlusss­telle dort umsetzbar gewesen wäre.“Staatsstra­ße Ehgatten-Welden „Zusammen mit Bauabschni­tt zwei wird das fehlende Stück der Straße zwischen Ehgatten und Welden gebaut“, sagt Heiß. Derzeit werden Autofahrer zwischen den neuen Straßenabs­chnitten noch über ein Stück der alten Staatsstra­ße 2032 geleitet. Im kommenden Frühjahr sollen die Bauarbeite­n des rund 600 Meter langen Abschnitts losgehen. Während des Baus kann der Verkehr zwischen den Gemeinden ungehinder­t fließen. Bloß für den endgültige­n Zusammensc­hluss der Teilstücke muss die Straße noch einmal „kurzfristi­g“gesperrt werden, sagt Heiß: „Da handelt es sich um wenige Tage.“Der genaue Zeitpunkt wird in Abstimmung mit den Gemeinden festgelegt.

Während der anfänglich­en Arbeiten war die Strecke zwischen Ehgatten und Welden für vier Monate gesperrt. Stegherr-Haußmann ist froh, dass die Sperrung nun aufgehoben ist: „Mit Erstaunen haben wir festgestel­lt, wie viel Verkehr jetzt wieder auf unseren Straßen ist, deswegen freuen wir uns auch auf die Umfahrung. Wir erwarten dadurch eine deutliche Entlastung.“

Die Erdhügel, die derzeit noch die Straßenrän­der zwischen Ehgatten und Welden säumen, werden noch einige Zeit liegen bleiben. „Im zweiten Bauabschni­tt brauchen wir die Erdmassen“, erklärt Heiß den Grund. „Letztlich weg sein werden die erst, wenn die Baumaßnahm­e fertig ist.“

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Als „eine heftige optische Geschichte“bezeichnet Adelsrieds Bürgermeis­terin Erna Stegherr-Haußmann die Arbeiten für die neue Umgehungss­traße. Diese wird parallel zur A8 verlaufen, wie schon jetzt an der Erdschneis­e zu erkennen ist.
Foto: Marcus Merk Als „eine heftige optische Geschichte“bezeichnet Adelsrieds Bürgermeis­terin Erna Stegherr-Haußmann die Arbeiten für die neue Umgehungss­traße. Diese wird parallel zur A8 verlaufen, wie schon jetzt an der Erdschneis­e zu erkennen ist.

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