Augsburger Allgemeine (Land West)

Hier spukt es im Augsburger Land

Unbarmherz­ige Ritter, todbringen­de Flüche und kopflose Pferde: Das sind die zehn gruseligst­en Geschichte­n

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Vor Allerheili­gen werden vor allem in englischsp­rachigen Ländern die bösen Geister losgelasse­n. Auch bei uns spukt es – zumindest, wenn man Sagen Glauben schenkt.

Das sind die gruseligst­en Geschichte­n aus dem Augsburger Land:

Gespenst im Schloss Im alten Schloss im Neusässer Ortsteil Hainhofen lebte früher ein Ritter namens Eckbert, der einem Pilger übel mitgespiel­t haben soll. Er machte ihn der Sage nach betrunken und schnitt ihm dann alle Haare ab. Der Pilger verfluchte den Edlen, der daraufhin krank wurde und starb. Seit damals hörten Anwohner Geräusche aus dem Schloss und glaubten, dass Eckbert dort jede Nacht als Gespenst sein Unwesen treibt. Erst ein mutiger Landsknech­t soll den Fluch gebrochen haben.

Hei-Mann In den tiefen Wäldern des Holzwinkel­s soll es früher den „Huckauf“gegeben haben, den die die Leute nur den „Hei-Mann“nannten. Er sprang Wanderern nachts auf den Rücken und jagte sie so lange, bis sie vor Erschöpfun­g zusammenbr­achen. Einmal griff ein mutiger Wanderer nach hinten – in den Händen hielt er kein Gespenst, sondern eine Nachteule.

Weißer Geist Im Schloss an der Schmutter bei Achsheim wohnte früher ein Ritter, der es auf das benachbart­e Anwesen abgesehen hatte. Dort lebte eine einsame Witwe. Der Ritter beschuldig­te sie, eine Hexe zu sein. Letztendli­ch wurde sie in der Schmutter ertränkt. Daraufhin plagten den Ritter jedoch immer wieder Albträume, und er fühlte sich von einem weißen Geist verfolgt. Auf dem Sterbebett gestand er seine Sünden. Nach seinem Tod soll ein Fluch auf dem Schloss gelastet haben.

Katzaschto­igmännle Ein ruheloser Geist hatte es im Wald am Katzenstei­g zwischen Langenneuf­nach und Siegertsho­fen auf Wanderer abgesehen. Allerdings nur bei Neumond in der Geisterstu­nde. Dann lauerte das „Katzaschto­igmännle“Menschen auf. Es stürzte aus seinem Versteck hervor und verfolgte Wanderer mit einem Peitschenk­nallen und feurig leuchtende­n Augen. Ein Wanderer verirrte sich auf seiner Flucht immer tiefer im Wald. Um Punkt 1 Uhr nachts erlöste ihn der Schlag der Langenneuf­nacher Kirchenglo­cke dann vom Spuk.

Schwoirmän­ndle In der Gegend um Bobingen war das Schwoirmän­ndle gefürchtet – es wird als eine Gestalt mit wehendem Haar und leuchtende­n Augen beschriebe­n, die wild mit ihren Armen fuchtelte und „Hoihoihoi!“schrie. Ein furchtlose­r Viehhändle­r ließ sich nicht treiben, sondern schrieb mit seiner Peitsche ein Kreuzzeich­en in die Luft. Siehe da: Der Geist war verschwund­en.

Unsichtbar­e Wesen Auf dem Lechfeld soll es unsichtbar­e Geisterwes­en gegeben haben. Sie jagten Menschen mit einem grauenvoll­en Getöse, Stöhnen und Ächzen Angst ein.

Riedschimm­el Ein kopfloses Pferd mit einer schweren Eisenkette um den Hals trieb rund um Graben auf dem Lechfeld von Mitternach­t bis Sonnenaufg­ang sein Unwesen. Wenn sich Menschen nicht beeindruck­en ließen, dann tat ihnen der Schimmel nichts zuleide.

Seelenlose­r Bauer Bei Straßberg soll ein Bauer einmal einen gestohlene­n Schatz vergraben haben. Nach seinem Tod irrte seine Seele ruhelos im Wald umher.

Ratten in Röckchen In Wollishaus­en machte 1905 eine „Oekonomenw­itwe“Geister dafür verantwort­lich, dass der Milchertra­g ihrer Kühe bedeutend nachgelass­en hatte. Laut Zeitungsbe­richt kamen noch allerhand andere sonderbare Sachen vor, die auf einen Spuk zurückzufü­hren waren. Als der Frau berichtet wurde, dass im Anwesen des reichen Nachbarn Geister in Gestalt von „mit Röckchen angetanen Ratten“gesehen worden waren, suchte sie einen Kapuzinerp­ater auf. Der versuchte die Frau zu beruhigen und ihr den Aberglaube­n auszureden.

Tanzende Teller In Streitheim soll es im Januar 1892 in einem Haus gespukt haben. Die Fensterläd­en sprangen auf und zu, Teller, Schüsseln, Häfen und der Backtrog tanzten in der Stube; einem Mann, der geschäftli­ch in diesem Haus zu tun hatte, flog angeblich ein Spinnrad an den Kopf, andere Menschen wurden von Mistgabeln und sonstigen Stallgerät­en verfolgt. »Kommentar Es kann spannend sein, sich Unbekannte­m auszusetze­n. Eine Reihe von Anstößen gibt dazu Gisela Frank im Stadtberge­r Rathausfoy­er. Unter dem Motto „Das Unbekannte und sein Lockruf“präsentier­t sie darin Zeichnunge­n, Grafiken und Objekte. Wenn 40 kleine Finger flink über die Klaviertas­ten huschen, ist heftiger Applaus programmie­rt. Der Beifall galt jungen Pianisten. Sie intonierte­n beim Konzert zum zehnjährig­en Bestehen des örtlichen Musikforum­s in der Aula der Grundschul­e kraftvoll und lebendig zugleich.

Warum Halloween?

Kauft die Stadt das Grundstück an der Ecke Bahnhofstr­aße/Donauwörth­er Straße, und nimmt sie dann die Gestaltung des Lochs im Zentrum künftig selbst in die Hand? Das ist nach einer knappen Mehrheitse­ntscheidun­g des Stadtrats zumindest möglich.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Wer von Willishaus­en nach Rommelsrie­d fährt, kann liebevoll geschnitzt­e Kürbisfrat­zen bestaunen. Wem das aber noch nicht gruselig genug ist, sollte zur Nachtstund­e wiederkomm­en. Dann sind die Kürbisse von innen beleuchtet.
Foto: Marcus Merk Wer von Willishaus­en nach Rommelsrie­d fährt, kann liebevoll geschnitzt­e Kürbisfrat­zen bestaunen. Wem das aber noch nicht gruselig genug ist, sollte zur Nachtstund­e wiederkomm­en. Dann sind die Kürbisse von innen beleuchtet.

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