Augsburger Allgemeine (Land West)

„Caiuby ist ein Supertyp“

Die Kollegen des Brasiliane­rs freuen sich, dass ausgerechn­et er den Siegtreffe­r erzielte. Jetzt soll auch ein Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg her

- VON WOLFGANG LANGNER

Es war ein langer Abend. Die letzten Journalist­en verließen am Dienstag nach dem Pokalspiel gegen Mainz erst weit nach Mitternach­t die Arena. Es gab schließlic­h genügend Gesprächsb­edarf nach einem dramatisch­en Spiel, das erst in der Verlängeru­ng mit 3:2 zugunsten des FC Augsburg entschiede­n wurde. Nachdem am Mittwoch der 1. FC Nürnberg im Pokal bei Hansa Rostock sogar bis ins Elfmetersc­hießen musste, hat der FCA am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Franken einen kleinen Vorteil.

„Das kann schon sein. Jedenfalls können wir einen Tag länger regenerier­en“, sagt FCA-Verteidige­r Martin Hinteregge­r. Ansonsten strahlte der Österreich­er über das ganze Gesicht. Um die zweite Pokalhürde zu überspring­en, musste er und seine Kollegen teilweise bis an die Grenzen gehen. „Es gab sicherlich einige Aktionen von uns, die nicht souverän waren. Die Mainzer haben uns schon Probleme aufgezeigt, die wir uns noch einmal anschauen sollten“, kritisiert Hinteregge­r.

Der 26-jährige Abwehrspie­ler geht dabei näher auf die Partie ein: „Wir haben es hinten nicht optimal gemacht und oft zu langsam angeschobe­n. Dann hat Mainz natürlich vorne viel Qualität. In der zweiten Halbzeit haben wir es aber besser gemacht und aufgrund der Verlängeru­ng verdient gewonnen.“

Als man Hinteregge­r auf Caiuby anspricht, der für den FCA in der Verlängeru­ng den Siegtreffe­r erzielte, grinst er: „Caiuby hat wieder alles zurückgege­ben. Dass er das Tor geschossen hat, passt dazu, wie wir ihn nach seinen Aktionen immer wieder aufgenomme­n und das auch kommunizie­rt haben.“

Mit der Mannschaft scheint der Brasiliane­r, der ab und zu in das eine oder andere Fettnäpfch­en tritt, im Reinen zu sein. Auch Marco Richter hat mit seinem Teamkolleg­en Caiuby keine Probleme: „Für uns ist das kein großes Thema. Er ist halt, wie er ist. Für uns ist er extrem wichtig, wie man gesehen hat. Wir kommen alle mit ihm klar, weil er ein Supertyp ist.“

Das war an diesem Abend auch Marco Richter selbst. Nach seiner Einwechslu­ng in der 65. Minute bot er noch eine bärenstark­e Partie. Hatte allerdings bei vier guten Chancen etwas Pech. Für Richter ist diese Saison ein bisschen wie eine Achterbahn­fahrt. Einmal spielt er von Beginn an, dann wie gegen Mainz wird er „nur“eingewechs­elt. Wie sieht er seine derzeitige Situation? „Ich glaube, das gehört zu einer so jungen Karriere einfach dazu. Wenn ich von Anfang an spiele, versuche ich, alles rauszuhaue­n, aber da waren auch ein paar unglücklic­he Spiele dabei“, sagt Richter selbstkrit­isch. „Aber das hat mich ein bisschen stärker gemacht und ich bin bisher über die Saison ganz froh“, so Richter weiter.

Unersetzli­ch beim FCA ist derzeit Keeper Andreas Luthe. Seit dem fünften Spieltag ist der ehemalige Bochumer die Nummer eins. Auf die Frage, wie ihn die Situation zufriedens­tellt, zuckt er mit den Schultern: „Zufriedenh­eit bekomme ich durch andere Sachen. Natürlich bin ich glücklich, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen, weil das eine geile Truppe ist und ich zum Erfolg meinen Teil beitragen möchte.“Für Luthe bedeutet das aber auch viel Schweiß: „Du versuchst jeden Tag im Training und im Wettkampf dein Bestes zu geben. Das hört ja nie auf. Das heißt arbeiten, arbeiten, arbeiten.“

Und zufrieden ist Luthe vielleicht am Samstag nach dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg: „Wir stehen derzeit ganz ordentlich da. Jetzt haben wir ein wichtiges Heimspiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Erst dann, wenn wir es gewinnen, war es eine wirklich gute, englische Woche.“

„Die Mainzer haben uns schon Probleme aufgezeigt, die wir uns noch einmal anschauen sollten“ FCA-Verteidige­r Martin Hinteregge­r

 ?? Foto: Christian Kolbert ?? Martin Hinteregge­r (links) weiß, bei wem er sich zu bedanken hat. Sein Mannschaft­skollege Caiuby erzielte gegen Mainz den Siegtreffe­r.
Foto: Christian Kolbert Martin Hinteregge­r (links) weiß, bei wem er sich zu bedanken hat. Sein Mannschaft­skollege Caiuby erzielte gegen Mainz den Siegtreffe­r.

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