Augsburger Allgemeine (Land West)
Eine Hommage an Alois Gieron
Kultur Das „Konzert junger Talente“erinnert in Schwabmünchen an den Bobinger Komponisten und Orchestergründer. Zu dem Kulturpreisträger von 1956 hat der Organisator Wolfgang Scherer eine besondere Beziehung
Bobingen/Königsbrunn Eine Hommage an den Bobinger Musiker Alois Gieron verbindet Wolfgang Scherer mit seinen diesjährigen Konzerten junger Talente. Bei den Auftritten am 24. November um 19 Uhr und am 25. November um 17 Uhr in der Stadthalle Schwabmünchen ist eine Wiederaufführung einer Komposition von Alois Gierons zu erleben.
Der Hintergrund: 1956 schrieb der Bobinger Kulturpreisträger und Gründer vieler musikalischer Institutionen, wie des Kammerorchesters Bobingen, ein Stück für Sologeige mit orchestraler Begleitung. Zwei Jahre vor Gierons Tod (2004) trafen sich dieser und Wolfgang Scherer zufällig an einer Bobinger Straßenkreuzung. Scherer, der – wie Gierons Sohn – in München Geige studiert hatte, kam mit Alois Gieron ins Gespräch. Alois Gieron versprach, einige seiner Kompositionen zur Aufführung mit Scherers Jugendorchestern zur Verfügung zu stellen, die prompt mit der Post eintrafen.
Heuer nun erklingt das melancholisch-virtuose Violinsolo „Sehnsucht nach der Heide“auf der Bühne in Schwabmünchen. Begleitet vom Lech-Wertach-Orchester spielt Lisa-Maria Günther (Hochschule München, 1. Bundespreisträgerin „Jugend musiziert“) aus Türkheim. Als Ehrengäste sind Helga Stoll-Gieron und ihr Ehemann Georg Stoll beim Konzert anwesend. In Gesprächen mit der Tochter des Bobinger Komponisten und Universalmusikers konnte Wolfgang Scherer viele interessante Details aus dessen Leben und Werk erfahren. „Alois Gieron hat unermüdlich gewirkt in der musikalischen Erziehung junger Menschen“, so würdigte einst Bobingens Bürgermeister Bernd Müller den Träger der Goldenen Verdienstmedaille und Dirigenten der Bobinger Stadtkapelle sowie des Kammerorchesters Bobingen, das er 36 Jahre leitete. Die Besonderheit der Reihe „Konzert junger Talente“hat Elli- Scherer, Vorsitzende des Kuratoriums Kartei der Not vorab herausgestellt: „Auch heuer stehen beeindruckende Künstler und Darbietungen auf dem Programm, die eine gelungene Brücke zwischen Klassik und Moderne schlagen und wieder für viel Begeisterung bei allen Zuhörern sorgen werden. So setzen Monika und Wolfgang Scherer mithilfe ihrer beiden Söhne Dominik und Valentin Scherer und der Musikschule Beathof den erfolgreichen Weg fort, die Begabungen vieler junger Menschen zu erkennen und ihre musikalischen Talente zu fördern.“Dieser besondere Talentschuppen lasse nicht nur junge Musikinteressierte zu professionellen und ausgezeichneten Musikbegeisterten wachsen. Mit den Konzerten werde die musikalische Kultur im ganzen Landkreis Augsburg und der Stadt Schwabmünchen auf großartige Weise bereinor chert. Darüber hinaus kommen die Erlöse aus den Konzerten über bisher 87000 Euro der Kartei der Not für die Hilfe an unverschuldet in Not geratenen Mitmenschen zugute. (ri)