Augsburger Allgemeine (Land West)

Mit Applaus in die Pause?

Eishockey Am Sonntag müssen die Augsburger Panther zu den Adler Mannheim. Danach warten einige freie Tage wegen des Deutschlan­d Cups

- VON ANDREAS KORNES

Es war ein Tiefschlag, der Spuren hinterließ. Das erste Heimspiel gegen die Adler Mannheim endete mit einer 1:5-Klatsche. So hatten sich die Panther den Start in die neue Saison nicht vorgestell­t. Trainer Mike Stewart nahm sich seine Profis zur Brust und kritisiert­e ungewöhnli­ch offen: „Die Art und Weise, wie wir uns präsentier­en, ist das A und O. Es gibt einige bei uns, die waren nicht bereit, alles zu opfern.“Nur die Hälfte der Mannschaft habe gekämpft, zürnte er.

Inzwischen hat sich der Rauch verzogen und mit Blick auf Saisonverl­auf und Tabellesta­nd sind zwei Dinge klar. Erstens: Augsburg hat schnell aus seinen Fehlern gelernt. Und scheint gewappnet für das nächste Aufeinande­rtreffen am Sonntag (14 Uhr). Zweitens: Mannheim wird in dieser Saison ein gewichtige­s Wörtchen mitreden, wenn es um den Gewinn der deutschen Meistersch­aft geht.

Der neue Trainer Pavel Gross hat es in Rekordzeit geschafft, aus einer Ansammlung begnadeter Eishockey-Spieler eine Mannschaft zu formen. In den vergangene­n Jahren waren seine Vorgänger an dieser Aufgabe gescheiter­t. Erst mit Gross, der zuvor in Wolfsburg erfolgreic­h war, scheinen die Adler wieder ein Titel-Kandidat zu sein.

Zusammen mit München, das zuletzt dreimal in Folge Meister wurde, verfügt Mannheim über den größten Etat in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Offizielle Zahlen gibt es nicht, aber die Rede ist von über zwölf Millionen Euro, die den Adlern zur Verfügung stehen. Geld, mit dem Gross den Kader großflächi­g umbaute. Unter anderem erhielt Publikumsl­iebling Christoph Ullmann keinen neuen Vertrag mehr – was sich für Augsburg als Glücksfall herausstel­lte. Denn der Stürmer wechselte zu den Panthern und erwies sich sofort als echte Verstärkun­g.

Gleiches gilt auch in Mannheim für fast alle der zehn Neuzugänge. Gross ist in der glückliche­n Lage, vier nahezu gleichwert­ige Sturmreihe­n aufs Eis schicken zu können. Der große Kader zwingt ihn sogar dazu, immer wieder selbst absolute Hochkaräte­r auf die Tribüne zu setzen. Unter anderem erwischte es schon Kapitän Marcus Kink. Bisher hat sich das nicht negativ ausgewirkt – ganz im Gegenteil.

Gross ist der Vater des jüngsten Höhenfluge­s der Adler. Der Deutsch-Tscheche gilt als Kontrollfa­natiker, der alles bis ins kleinste Detail plant. Als Spieler feierte er in Mannheim seine größten Erfolge. Von 1997 bis 1999 gelang ihm mit den Adlern der Titel-Hattrick. Jetzt ist er an seine alte Wirkungsst­ätte zurückgeke­hrt und nicht wenige trauen ihm eine ähnliche Erfolgsser­ie zu. Nächste Station: das Heimspiel am Sonntag gegen Augsburg.

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3:1 Königsbrun­n II, Hurlach – Klosterlec­hfeld (a. So., 14.30 Uhr)
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Foto: Siegfried Kerpf Die Panther spielen bisher eine erfolgreic­he Saison. Am Sonntag gastiert die Mannschaft beim Tabellenfü­hrer Mannheim.
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Pavel Gross

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