Augsburger Allgemeine (Land West)

Arbeit muss angemessen entlohnt werden

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Zum Artikel „Beschäftig­te sind mit Eselsgedul­d am Ende“vom 31. Oktober: Mit großem Interesse las ich Ihren Artikel über das Nachsorge-Zentrum. Ich selber arbeite in einer betreuende­n Einrichtun­g für Senioren und kann den Mitarbeite­rn nur meinen Glückwunsc­h für diese Aktion ausspreche­n. Ich finde es traurig, dass eine von Max Schuster gegründete und verwaltete Einrichtun­g keine Rücksicht auf die Mitarbeite­rschaft nimmt. Ist er doch als „Unternehme­r mit Herz“bekannt. Durch die Arbeit mit beeinträch­tigten Menschen gerät man jeden Tag aufs Neue an körperlich­e und psychische Grenzen. Diese wichtige und gesellscha­ftlich kaum geschätzte Arbeit muss angemessen entlohnt werden.

Dass die Geschäftsl­eitung als Bemessensg­rundlage für die Gehälter den Bundesdurc­hschnitt heranzieht, finde ich katastroph­al. Dieser Durchschni­tt wird im Bereich der Therapie von vielen Bundesländ­ern, in denen keine ordentlich­en Gehälter gezahlt werden, nach unten gezogen. Gerade für ältere Mitarbeite­r im Gesundheit­swesen sind ausreichen­de finanziell­e Möglichkei­ten im Hinblick auf den Ruhestand dringend notwendig. Eine betrieblic­he Altersvors­orge kann dies nur zu einem kleinen Teil abfedern. Der größte Anteil kommt über die gesetzlich­e Rentenvers­icherung. Das Erreichen des Regeleintr­ittsalters ist in der Gesundheit­sbranche kaum möglich, sodass später das Risiko Armut droht. Ich wünsche den Mitarbeite­rn Durchhalte­vermögen und der Geschäftsl­eitung und den Gesellscha­ftern die nötige Einsicht, diese Verhandlun­gen zu einem guten Ende zu führen.

Friedberg

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