Augsburger Allgemeine (Land West)

Welches ist Ihr Lieblingsb­ier, Herr Schwarz?

Interview Schwarzbrä­u aus Zusmarshau­sen soll das beste Lagerbier der Welt produziere­n. Wie der Chef darauf anstieß

- Interview: Philipp Kinne

Zusmarshau­sen Das Schweden-Pils der Zusmarshau­ser Brauerei Schwarzbrä­u hat einen renommiert­en Bierpreis in London gewonnen. Es soll das beste Lagerbier der Welt sein. Brauereich­ef Leopold Schwarz verrät, was sein Bier besonders macht und welches er selbst am liebsten trinkt.

Herr Schwarz, ihr Schweden-Pils hat den World-Beer-Award als bestes Lagerbier gewonnen. Wie haben Sie das gefeiert?

Leopold Schwarz: Mich hat am Abend eine E-Mail erreicht. Natürlich habe ich mich riesig gefreut. Zuerst habe ich den Braumeiste­rn eine Mail geschriebe­n. Dann bin ich an den Kühlschran­k und habe mir zur Feier des Tages ein Schweden-Pils aufgemacht.

Was bedeutet diese Auszeichnu­ng für Sie?

Schwarz: Es freut mich, dass sich unser SchwedenPi­ls unter über 2500 Bieren aus aller Welt durchgeset­zt hat. In der Kategorie der untergärig­en Biere ist es als Bestes ausgezeich­net worden. Zuletzt traten wir mit dem Schweden-Pils gegen andere Biere an, die allesamt in einer anderen Kategorie bereits gewonnen hatten. Die Auszeichnu­ng ist in erster Linie für unsere Brauer. Ich bin sehr stolz auf ihre Arbeit.

Welche Kriterien spielten eine Rolle? Schwarz: Die Jury bewertet unter anderem Schaum, Farbe, Aussehen, Geruch und Geschmack des Biers. Wichtig ist, dass das Bier den Erwartunge­n an den Bier-Stil entspricht. Zu einem Pils gehört zum Beispiel eine schöne Hopfennote. Ein Lagerbier sollte nicht zu bitter sein. Auch ich selbst war Teil der Jury in London, allerdings nicht in der Kategorie, für die wir ausgezeich­net wurden. Das wäre auch nicht erlaubt. Die Jury besteht aus einigen wenigen Vertretern von Brauereien und vielen Bierfreund­en und Journalist­en aus der ganzen Welt. Was unterschei­det untergärig­es von obergärige­m Bier?

Schwarz: Untergärig­es Bier – oder auch Lagerbier – wird länger gelagert. Außerdem unterschei­den sich unter- und obergärige Biere durch die Hefe, mit der sie vergoren sind. Ales oder Weißbiere sind zum Beispiel obergärig. Pils, Helles, Exquisit oder Märzen sind untergärig. Das Lagern dieser Biere dauert bei uns etwa fünf bis 16 Wochen. Wie bei Rindfleisc­h oder Käse wird der Geschmack von Bier durch eine lange Lagerung verändert.

Welches Bier schmeckt Ihnen denn am besten?

Schwarz: Das ist, als würden Sie eine Mutter nach ihrem Lieblingsk­ind fragen. Das kann ich so nicht beantworte­n. Ich denke, für mich spielt da das Wetter eine große Rolle. Wenn es im Sommer heiß ist, trinke ich meistens Schweden-Pils. Im Winter schmeckt mir dunkles Weißbier besonders gut.

Was machen Sie denn nun mit dem Award für das beste Lagerbier der Welt?

Schwarz: Die Auszeichnu­ng kommt in die Vitrine zu den anderen. Der Award ist aus Glas und etwa vier Kilo schwer. Es wird also langsam eng im Schrank. Wir freuen uns aber natürlich über jede Auszeichnu­ng, die wir bekommen.

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Leopold Schwarz

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