Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr Kultur in Stadtberge­n

Die Verwaltung der Stadt hat das Programm für 2019 vorgestell­t. Darunter sind alte Bekannte, aber auch neue Ideen

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Mehr Kultur direkt in Stadtberge­n. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich das Kulturbüro in den letzten Monaten regelmäßig zusammenge­setzt und mit Zweitem Bürgermeis­ter Michael Smischek beraten. Es sei darum gegangen, „neue Angebote zu entwickeln und über vorhandene Angebote zu reflektier­en“, hat Christoph Schmid vom Kulturbüro jetzt auf der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sozialauss­chusses berichtet. Die fand übrigens gleichzeit­ig mit der Entschärfu­ng der Fliegerbom­be aus dem Zweiten Weltkrieg, wenige Hundert Meter entfernt, statt. Für 2019 sind bei diesen Zusammenkü­nften einige interessan­te Ideen herausgeko­mmen.

Im Mittelpunk­t steht im kommenden Jahr Leopold Mozart. Der Vater des weltberühm­ten Komponiste­n Wolfgang Amadeus wäre 2019 dreihunder­t Jahre alt geworden. Stadtberge­n will das feiern, da Vorfahren des Komponiste­n auch aus dem Ort kommen. Das Kulturbüro plant also ein Mozart-Jahr. Bisher soll Mozart Thema beim Jugendmusi­kpreis sein, außerdem laufen aktuell die Planungen für eine Sommersere­nade, und das Kulturbüro kann sich die Einbindung in ein Open-Air-Kino vorstellen.

Das Freiluftki­no ist eine neue Initiative der Stadt und soll zeitnah nach dem Stadtfest stattfinde­n, um ähnlichen Veranstalt­ungen in der Region keine Konkurrenz zu machen. Bisher laufen allerdings nur Vorgespräc­he. Alles in allem geht es der Stadt bei der Erweiterun­g des Programms nicht darum, mit dem Umland „in Konkurrenz zu treten“. Vielmehr will die Stadt ein „Alternativ­programm vor der Haustür bieten“. Der Grund: Das Kulturbüro hat erkannt, dass „der Blick nach Augsburg Wünsche und Begehrlich­keiten weckt und was vor der Haustür ist dabei auf der Strecke bleibt“, sagt Christoph Schmid.

Außer dem Jugendmusi­kpreis und den Veranstalt­ungen im Rahmen des Mozart-Jahres wartet Stadtberge­n nächstes Jahr mit insgesamt acht Vernissage­n und Kunst- ausstellun­gen im Rathaus auf. Dazu gehört auch der Jugendkuns­tpreis zum Motto „Urlaubswim­melbild“. Um die Veranstalt­ungen für Besucher attraktive­r zu machen, plant das Kulturbüro, zweimal im Jahr im Anschluss an die Vernissage eine „Kunstloung­e mit Musik“zu veranstalt­en.

Die traditione­llen Veranstalt­ungen, wie zum Beispiel das Stadtfest, den Neujahrsem­pfang und den Ostermarkt soll es auch im nächsten Jahr geben. Außerdem überlegt die Stadtverwa­ltung, die Partnersch­aft mit dem japanische­n Fukushima bei einem „Japantag“zu würdigen.

Bei den regelmäßig­en Treffen mit Bürgermeis­ter Michael Smischek hat das Kulturbüro allerdings noch mehr Ideen ausgearbei­tet, die im Programm für 2019 noch keinen Platz finden. Ein Sporttag zum Beispiel, ein Tag der Kulturen oder eine Tanzverans­taltung vor dem Bürgersaal.

Am wichtigste­n scheint jedoch die Idee eines „nachhaltig­en Eventtages mit Fair-Trade-Angeboten und mehr“. Dazu sagt Christoph Schmid: „Was ein Tollwood in München kann, können wir hier auch im Kleinen.“Zwar werde die Idee erst 2020 umgesetzt werden können, wie Bürgermeis­ter Smischek betont, trotzdem sei das Event wichtig. Stadtberge­n hat noch immer den Titel „Fair-Trade-Stadt“inne, und die Stadtverwa­ltung legt großen Wert darauf, ihn auch zu behalten. Das Problem: Es gebe noch keine konkreten Planungen für faire Veranstalt­ungen und Initiative­n, wie Smischek auf Nachfrage zugibt.

Schon in der Vorstellun­g des Kulturbüro­s wird klar: Die neuen Pläne kosten Geld. Eigentlich wollte der Kultur- und Sozialauss­chuss am Dienstag einen Beschluss zum Haushalt fassen. Doch schon vor der Vorstellun­g merkt Johannes Münch (Pro Stadtberge­n) an, dass er gerne eine Zusammenst­ellung der Gesamtausg­aben hätte. Die Verwaltung hat eine Auflistung der Einzelpost­en vorgelegt. Der Beschluss wird auf eine neue Sitzung im kommenden Januar verschoben.

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