Augsburger Allgemeine (Land West)

Darum ist ein Umbruch Unfug

- VON TILMANN MEHL time@augsburger-allgemeine.de

Das Wort allein führt ja schon in die Irre. Umbruch. Was bitte soll das sein? Im besten Falle ein tief greifender Wandel zum Guten. Und schnell soll er vonstatten­gehen, natürlich. Ein Bruch ist schließlic­h etwas Plötzliche­s, meist tritt er unerwartet auf. Ein Umbruch also kann im Sport nur selten gewollt sein. Am wenigsten im Erfolgsfal­l.

Der FC Bayern hat sechs Jahre den deutschen Fußball dominiert. Er hat in den vergangene­n acht Jahren drei Mal das ChampionsL­eague-Finale erreicht. Die Mannschaft spielte meist außergewöh­nlich attraktive­n Fußball. Gefordert aber wird von Fans und Experten ein Umbruch. Ein strukturel­ler, schneller Wandel also. Das ist Unfug und würde das Erfolgsmod­ell des FC Bayern gefährden.

Vielmehr befindet sich die Mannschaft in der entscheide­nden Phase einer Entwicklun­g. Dem trug nun auch Uli Hoeneß Rechnung, als er sagte, man müsse auch mal Geduld haben. Nach einer Vielzahl verstörend­er Äußerungen des Präsidente­n, sticht diese positiv hervor.

Ein plötzliche­r Austausch des kompletten Personals hätte unkalkulie­rbares Risiko bedeutet. Dem Umbruch – so wie ihn sich einige vorstellen – wären nicht nur Ribéry und Robben, sondern auch Boateng, Müller, Hummels, Lewandowsk­i, Martinez, Neuer und am besten noch Alaba zum Opfer gefallen. Sprich: das Gerüst der Mannschaft.

Es knarzt gewaltig im Team. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Bayern die Entwicklun­g ihrer Mannschaft seit längerer Zeit vorantreib­en. Niklas Süle erhält immer

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Foto: dpa Schwierige Aufgabe für Niko Kovac: Erfolgreic­h sein und bewährte Spieler langsam auszutausc­hen.
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