Augsburger Allgemeine (Land West)
Darum ist ein Umbruch Unfug
Das Wort allein führt ja schon in die Irre. Umbruch. Was bitte soll das sein? Im besten Falle ein tief greifender Wandel zum Guten. Und schnell soll er vonstattengehen, natürlich. Ein Bruch ist schließlich etwas Plötzliches, meist tritt er unerwartet auf. Ein Umbruch also kann im Sport nur selten gewollt sein. Am wenigsten im Erfolgsfall.
Der FC Bayern hat sechs Jahre den deutschen Fußball dominiert. Er hat in den vergangenen acht Jahren drei Mal das ChampionsLeague-Finale erreicht. Die Mannschaft spielte meist außergewöhnlich attraktiven Fußball. Gefordert aber wird von Fans und Experten ein Umbruch. Ein struktureller, schneller Wandel also. Das ist Unfug und würde das Erfolgsmodell des FC Bayern gefährden.
Vielmehr befindet sich die Mannschaft in der entscheidenden Phase einer Entwicklung. Dem trug nun auch Uli Hoeneß Rechnung, als er sagte, man müsse auch mal Geduld haben. Nach einer Vielzahl verstörender Äußerungen des Präsidenten, sticht diese positiv hervor.
Ein plötzlicher Austausch des kompletten Personals hätte unkalkulierbares Risiko bedeutet. Dem Umbruch – so wie ihn sich einige vorstellen – wären nicht nur Ribéry und Robben, sondern auch Boateng, Müller, Hummels, Lewandowski, Martinez, Neuer und am besten noch Alaba zum Opfer gefallen. Sprich: das Gerüst der Mannschaft.
Es knarzt gewaltig im Team. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Bayern die Entwicklung ihrer Mannschaft seit längerer Zeit vorantreiben. Niklas Süle erhält immer