Augsburger Allgemeine (Land West)
Weniger oder mehr Staus auf der B 17?
Die neuen Schilderbrücken sind seit August in Betrieb. Die Erfahrungen der Pendler sind unterschiedlich
Augsburg Seit August sind sie im Einsatz, die Schilderbrücken auf der B 17 zwischen Königsbrunn und Augsburg. Sie sollen automatisch die Geschwindigkeit so anpassen, dass es weniger Staus auf der viel befahrenen Bundesstraße gibt.
Doch funktioniert das? Die Polizei hält sich bedeckt mit Aussagen und verweist darauf, dass die Schilderbrücken ja noch nicht so lange im Einsatz seien. „Eine seriöse Aussage zur Unfall- und Stauentwicklung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Eine erste Aussage wird frühestens Ende Januar 2019 realistisch sein“, so Stefan Faller, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord in Augsburg.
Unter den B-17-Pendlern, die das Thema auf unserer Facebook-Seite diskutieren, ist das Echo gespalten. „Also ich finde, im Berufsverkehr gibt es tatsächlich weniger Stau. Das merke ich, weil ich neuerdings regelmäßig zu früh in der Arbeit bin“, schreibt Marina Kittinger. Ähnlich klingt die Einschätzung von Clemens Heuberger: „Fahre mittags zu verschiedenen Zeiten aus Süden bis Stadtbergen – und natürlich morgens in die andere Richtung. In meinen Augen hat es sich schon mehrfach bewährt, der Verkehr fließt wesentlich entspannter. Auch die Regulierung bei Nebel macht meines Erachtens Sinn.“
Ganz anders die Einschätzung von Jana Klinger: „Egal, um welche Uhrzeit ich von Augsburg Richtung Süden fahre, ist seitdem zäh fließender Verkehr, der vorher ohne die neuen Teile nicht war. Bis Haunstetten auf 80 km/h begrenzen, ist Schikane und provoziert so manche ganz schön. Ich bin fürs Abschaffen“, so ihre Einschätzung. Und Julia Erhard schreibt: „Finde sie total unsinnig. In der Früh um kurz nach 7 Uhr ist es nur Chaos bei der Auffahrt Haunstetten/Inningen, da gibt es mehr stockenden Verkehr.“
Nicole Wiblishauser sieht das Problem eher bei den Autofahrern: „Die Schilderbrücken an sich sind sehr gut, leider werden sie von vielen Autofahrern offensichtlich ignoriert, ebenso die Aufhebung der jeweiligen Beschränkung. Könnte sonst richtig Sinn machen.“Auch Carolin Bauer kritisiert das Verhalten einiger Autofahrer: „Schilder find ich grundsätzlich gut, manchmal erschließt sich mir der Sinn nicht, stadtauswärts auf 100 oder gar 80 zu reduzieren, wenn wirklich kein oder wenig Verkehr ist. Und was mir auffällt, dass sich viele nicht dran halten und man sich schon komisch vorkommt, wenn man sich an die Begrenzung hält und einer beim Überholen mit 120 vorbeizieht.“
Klaus Zabel bringt noch einen anderen Aspekt ins Spiel. Seiner Meinung nach ist die B17 zu klein für den vielen Verkehr: „Was sollen da die Tafeln helfen? Für eine Stadt wie Augsburg ist diese Straße aus sicherheitspolitischer Sicht schon damals völlig unterdimensioniert geplant worden! Eine Ost-Umgehung muss her! Und zwar schnell!“Und Markus la Marrota ist der Ansicht, dass solche Verkehrsleitsysteme an anderer Stelle besser gewesen wären: „Das braucht es auf der A8 viel dringender.“