Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Flüchtling­e nah an Neusäß

Das Leisergebä­ude ist jetzt eine Außenstell­e des Ankerzentr­ums

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Neusäß Nur wenig entfernt von der Neusässer Stadtgrenz­e haben jetzt Flüchtling­e eine neue Unterkunft bezogen: Die Regierung von Schwaben hat am gestrigen Montag damit begonnen, im ehemaligen Leisergebä­ude wieder Flüchtling­e unterzubri­ngen. Das Gebäude soll nun als zweite Augsburger Außenstell­e des Ankerzentr­ums in Donauwörth genutzt werden.

Auf die Stadt Neusäß hat das bislang keine Auswirkung­en, teilt das Rathaus mit. Weder hätte Bürgermeis­ter Richard Greiner im Vorfeld klärende Gespräche geführt, noch hätten sich Bürger mit Fragen an die Stadt gewandt, heißt es aus der Pressestel­le des Rathauses. Auch die ehrenamtli­chen Flüchtling­shelfer der Stadt seien mit den eigenen Einrichtun­gen ausgelaste­t, berichtet deren Sprecherin Silvia Daßler.

Im Helferkrei­s sei die neue Einrichtun­g jedoch Thema gewesen, so Silvia Daßler weiter. So hätten die Ehrenamtli­chen die Organisati­onsform der Ankerzentr­ums-Außenstell­e bedauert. „Integratio­n ist so nicht möglich“, so Silvia Daßler. Unter anderem hätten die Flüchtling­e im Ankerzentr­um nicht einmal die Möglichkei­t, selbst für sich zu kochen. „Und das ist oftmals die einzige Beschäftig­ung der Menschen“, erinnert die Flüchtling­shelferin.

Gleichzeit­ig sei man um die kleineren Unterkünft­e für Flüchtling­e und Asylsuchen­de in Neusäß froh, in denen es sich auch mit den Ehrenamtli­chen gut arbeiten lasse. Wie die Regierung von Schwaben mitteilt, sollen in dem ehemaligen Gebäude der Schuhfirma Leiser bis zu 140 Menschen, darunter auch Familien mit kleinen Kindern, aus der Türkei, Gambia und Nigeria untergebra­cht werden. In der Regel hätten diese ihren Asylantrag bereits gestellt und warteten nun auf den Bescheid.

Die Bleibepers­pektive der Menschen am Kobelweg sei unterschie­dlich, so solle auch für möglichst wenig Konfliktpo­tenzial gesorgt werden. Bereits im Jahr 2016 war das Gebäude schon einmal als Flüchtling­sunterkunf­t genutzt worden.

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