Augsburger Allgemeine (Land West)

Miteinande­r reden und die Fakten kennen

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Leserbrief zu „Vom Umgang mit anderen Meinungen“vom 12. November:

Die Vertreter der gegensätzl­ichen Meinungen sollten zu Beginn ihres Gesprächs feststelle­n, wo sie noch übereinsti­mmen. Das wäre eine gute Ausgangsba­sis. So wird wohl der radikalste Rechtsextr­eme, falls er einen Rest gesunden menschlich­en Empfindens hat, sofort zugeben, dass Menschen, die im Herkunftsl­and aus politische­n Gründen von Tod oder Folter bedroht sind, Asyl bekommen müssen. Und der leidenscha­ftlichste Anhänger der Willkommen­skultur wird wohl sofort zugeben, falls er noch einen Rest von gesundem Menschenve­rstand hat, dass Deutschlan­d nicht viele, viele Millionen der Armen Afrikas aufnehmen kann und dass die Bevölkerun­gsexplosio­n in Afrika so nicht weitergehe­n darf. Zwar nicht ausreichen­de, aber unverzicht­bare Voraussetz­ung für ein richtiges Urteil ist die genaue Kenntnis der Fakten, die zum jeweiligen Themenbere­ich gehören. Oft reden Leute, die verschiede­ner Meinung sind, aneinander vorbei, weil sie stillschwe­igend von verschiede­nen Fakten ausgehen oder wichtige Zahlen und Tatsachen gar nicht berücksich­tigen. Wie wäre es, wenn sie, statt zu streiten, gemeinsam alle einschlägi­gen Fakten Revue passieren ließen? Und wenn sie merken, dass sie die Fakten eigentlich gar nicht wirklich kennen, sollten sie dann nicht die Diskussion vertagen und, sozusagen als Hausaufgab­e, bis zum nächsten Mal eben diese Fakten recherchie­ren? Wolfgang Illauer, Neusäß

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