Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein kurzes Torjäger-Duell
Warum sich Marco Villani und Reinhold Armbrust im Spitzenspiel nur knapp 20 Minuten gegenüberstehen. Aushilfstorhüter in Altenmünster und Leitershofen
Landkreis „Dusel gehört auch mal dazu“, gab Trainer Marco Löring nach dem 1:1 seines SV Cosmos Aystetten gegen den FC Garmisch-Partenkirchen freimütig zu. Seit fünf
Spielen sind die Aystetter mittlerweile ungeschlagen (sieht man einmal von der Spielwertung des 0:0 gegen den SC Olching aufgrund eines Formfehlers ab/wir berichteten), seit drei Spielen aber auch ohne Sieg. „Wenn man nicht gewinnt, wird die Lage immer ernster“, blickt Löring der Tatsache ins Auge, dass das Abstiegsgespenst über der Aystetter Bar Raffaele-Arena schwebt. „Nach einer Viertelstunde haben wir uns ganz gut reingekämpft und auch zwei, drei gute Möglichkeiten gehabt. Jede Chance, die wir zulassen, wird mit einem Gegentor bestraft“, analysiert er die Partie gegen Garmisch.
Hätte nicht Xhevalin Berisha aus dem Nichts den Ausgleich geköpft und Gheorghe Gosa in letzter Sekunde das fast schon sichere 1:2 verhindert – die Cosmonauten stünden jetzt auf einem Relegationsplatz. „Wir sind selber schuld, dass wir uns in diese Lage gebracht haben“, sagt Löring zweideutig. „Die Spieler müssen sich aber auch an die eigene Nase fassen und einsehen, dass das hier keine Hully-Gully-Party Jeder müsse jetzt verstanden haben, dass man noch ein paar Prozentpunkte drauflegen muss. „Wir brauchen keine Schönheitspreise“, erwartet der Coach eine Reaktion.
Nach der 6:1-Gala gegen den TSV Aindling reichte es für den TSV Meitingen beim BC Adelzhausen nur zu einem 2:2. Die Schützlinge von Trainer Paolo Mavros zeigten nach einem 0:2-Rückstand jedoch Moral und hätten in der Nachspielzeit durch Matthias Schuster fast noch das Siegtor erzielt. Vielleicht hat er sich diesen Treffer für das Landkreisderby gegen den TSV Gersthofen am kommenden Sonntag aufgehoben?
Die Ballonstädter kamen nach dem mageren 0:0 beim TSV Rain II zu einem ebenso mageren 1:0-Sieg gegen den VfL Ecknach, den A-Jugendspieler Ibrahim Neziri mit dem Tor des Abends gesichert hatte. Die größte Ausgleichschance hatte ausgerechnet Ecknachs Torhüter Hannes Helfer. Bei einem Freistoß in der Nachspielzeit war er mit nach vorne geeilt und köpfte die Flanke nur Zentimeter links am Gehäuse vorbei. Das dürfte dann vor allem das Trainerduo Florian Fischer und Mario Schmidt gefreut haben, die vier Jahre in Ecknach tätig waren, bevor sie am Saisonbeginn nach Gersthofen gewechselt sind. Wesentlich mehr Gelb-Rote Karten als Tore gab es in der Schlussphase, als beide Mannschaften durch unnötige Undiszipliniertheiten auffielen.
Angesichts der personellen Umstände wurde im Lager des Aufstei- gers SC Altenmünster nach der 0:4-Pleite beim SC Bubesheim gar nicht groß lamentiert, sondern der Blick auf die beiden vor der Winterpause noch anstehenden Heimspiele gegen Thannhausen und Glött gerichtet. „Da müssen wir unsere Punkte holen“, gab sich Torjäger Patrick Pecher nach dem Schlusspfiff kämpferisch. Auch in der Hoffnung, dass er nach zehn Wochen Verletzungspause in diesen wohl entscheidenden Begegnungen für den SCA selbst wieder eingreifen kann. Vielleicht auch der verletzte Torhüter Kevin Abold? Bereits zum zweiten Mal hintereinander stand in Bubesheim vertretungsweise Julian Henkel zwischen den Pfosten des SCA. Der ist eigentlich Spielertrainer der zweiten Mannschaft und spielte bisher immer im Feld. Möglicherweise hat der 25-Jährige das TorhüterGen ja von seinem Vater Ralf geerbt, der mit 46 Jahren noch im Kasten des SV Adelsried stand.
Noch ein paar Jährchen älter ist Norbert Vogel, der am Sonntag beim TSV Leitershofen aushelfen musste, nachdem sich Stammkeeper Markus Wieland im Training am Knie verletzt hatte. Vogel, der vor über 20 Jahren zu Bezirksoberliga-Zeiten das Heiligtum der Schwarz-Gelben hütete und nur noch gelegentlich in der AH aushilft, wird nächsten Monat 51. „Ich habe ihn bisher noch nie auf der Alm gesehen“, sagt Trainer Bernd Endres, „aber man hat im Spiel gesehen, dass er ein Torwart ist. Was auf seinen Kasten gekommen ist, hat er gehalten. Ich bin bruist.“
tal froh, dass er ausgeholfen hat“Herausgekommen ist ein 1:1 gegen den TSV Göggingen.
Nur kurz standen sich im Spitzenspiel der Kreisklasse Nordwest die beiden Torjäger Marco Villani
(TSV Täfertingen) und Reinhold Armbrust (SV Thierhaupten) gegenüber. Schon nach 20 Minuten musste Villani mit einer Muskelverletzung raus. Aber auch sein Thierhauptener Kollege traf nicht, sodass sich die beiden punktgleichen Tabellenführer mit einem 1:1-Unentschieden trennten.
Ein Kandidat für die Kreisklasse ist auch der SV Ottmarshausen. Nach dem 4:2-Sieg im Verfolgerduell gegen den Tabellendritten VfL Westendorf und der gleichzeitigen Niederlage des SC Biberbach gegen den TSV Zusmarshausen II hat die Truppe des Trainergespanns Tomas Kohoutek und Meinrad Horak die Tabellenführung der A-Klasse Nordwest übernommen. „Wir haben grundsätzlich sehr viel Potenzial einzelner Spieler, aber auch ein perfektes Mannschaftsgefüge mit großer Moral“, blickt Kohoutek auf das Spiel zurück, das man trotz zweifachem Rückstand noch gedreht hat. In der Truppe aus vielen jungen Talenten wie Torjäger Danijel Milicevic oder den Hackl-Zwillingen sowie gestandenen Kickern wie Stefan Fixle oder „Heimkehrer“Benjamin Keller stimmt es. „Wir waren schon einmal Tabellenführer und haben anschließend unser schlechtestes Spiel gezeigt“, will Kohoutek den Tag jedoch nicht vor dem Abend loben.