Augsburger Allgemeine (Land West)
Straftäter benutzen häufiger ein Messer
Thema der Woche Die Zahl der tatverdächtigen Zuwanderer ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Auch bei Delikten, bei denen ein Messer im Spiel ist. Wie der Polizeipräsident das einschätzt, erklärt er im Interview mit unserer Redaktion
Zuletzt passierte es vorige Woche, der Tatort war der Königsplatz. Ein Betrunkener, 49 Jahre alt, geriet dort mit einem Rentner aneinander und versuchte, ihn zu schlagen. Als Polizisten dazukamen, zückte der Trinker zudem ein Messer. Verletzt wurde niemand. Die Beamten überwältigten ihn und nahmen ihm sofort das Messer ab. Fälle wie dieser sind kein Einzelfall. Die Polizei registriert, dass bei Straftaten inzwischen häufiger ein Messer eingesetzt wird als noch vor ein paar Jahren.
Die Statistik bei den sogenannten Rohheitsdelikten zeigt das deutlich. Darunter versteht die Polizei Straftaten wie Körperverletzung, Raub oder Nötigung. Bei solchen Delikten ist im Jahr 2012 im Raum Augsburg in 65 Fällen ein Messer eingesetzt worden. Seither steigt die Zahl konstant. Im vorigen Jahr war in 105 Fällen ein Messer im Spiel. Das entspricht einer Steigerung um rund 60 Prozent in diesem Zeitraum. Polizeipräsident Michael Schwald warnt aber davor, diese Taten alle als „Messerattacke“zu bezeichnen. Im Interview mit unserer Zeitung sagt er dazu: „Darunter stellt man sich Kriminelle vor, die sich Bandenkriege liefern oder aus heiterem Himmel auf offener Straße Menschen attackieren. Die Taten, bei denen ein Messer als Waffe eingesetzt wird, spielen sich aber äußerst selten so ab. Meist gibt es eine Vorbeziehung, einen Streit, der irgendwann eskaliert.“
Welche Rolle die Zuwanderung bei der Zunahme der Straftaten mit Messern spielt, lässt sich aus der Statistik nur bedingt ablesen. Fakt ist aber: Der Anteil der tatverdächtigen Zuwanderer ist in diesem Bereich seit dem Jahr 2012 deutlich angestiegen. Mann müsse aber auch berücksichtigen, dass heute auch deutlich mehr Zuwanderer hier leben als vor fünf Jahren, sagt der Polizeipräsident. Was die Polizei zudem feststellt: Gerade bei den durch Flüchtlinge begangenen Körperverletzungen sei in der Mehrzahl der Fälle auch das Opfer ein Zuwanderer.
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