Augsburger Allgemeine (Land West)

Keine Ausnahme bei Stellplätz­en für zentrumsna­he Wohnhäuser

Planungsau­sschuss Debatte um Versiegelu­ng von Flächen in neuem Wohngebiet. Poller sollen wildes Parken eindämmen

- (jah)

Neusäß Muss die Stadt Neusäß selbst an ihrer eigenen Vorgabe des Stellplatz­konzepts auch dann starr festhalten, wenn es sich um Bauvorhabe­n im gut angebunden­en Zentrum handelt? Diese allgemeine Frage, verbunden mit einem Antrag, hat Grünen-Stadträtin Ulla SchwingeHa­ines mit Bezug auf den Bebauungsp­lan nördlich des alten Rathauses, rund um die Bürgermeis­terKaiferu­nd Dr.-Gerlich-Straße, jetzt im Planungs- und Umweltauss­chuss gestellt.

Die Planung für das Gebiet sieht dort hauptsächl­ich Einfamilie­nhäuser vor. Laut der Neusässer Satzung sind für jedes Haus dieser Art zwei Stellplätz­e einzuplane­n. Gerade im vorliegend­en Fall führe das jedoch zu einer starken Zersiedlun­g und einem hohen Grad an Versiegelu­ng, so Ulla Schwinge-Haines.

Im konkreten Fall gehe es jedoch darum, den Charakter des Wohngebiet­s zu erhalten, erinnerte Zweiter Bürgermeis­ter Wilhelm Kugelmann (CSU). Am Ende stimmte der gesamte Ausschuss dafür, den Bebauungsp­lan wie gehabt weiterzuen­twickeln.

Ähnlich liegt der Fall für den Bebauungsp­lan an der Anne-FrankStraß­e in Steppach: Auch hier soll der Charakter des Wohngebiet­s erhalten und eine eher moderate Verdichtun­g umgesetzt werden, so Bürgermeis­ter Richard Greiner. Möglich soll es hier, je nach Grundstück­szuschnitt, auch sein, Häuser mit dem Giebel zur Straßensei­te hin zu planen. Der Ausschuss war einstimmig für die Planung.

Nicht mehr zeitgerech­t sind die Skizzen aus den Siebzigerj­ahren für den bereits damals geplanten Bügel an der Hermann-Utech-Straße in Neusäß. Die bislang unbefestig­te Straße soll jetzt mit einer Querverbin­dung versehen und asphaltier­t werden. Dafür sind jedoch Grundstück­szukäufe nötig, um die Straße auch so anlegen zu können, dass dreiachsig­e Müllfahrze­uge um die Kurve kommen. Der Ausschuss erteilte den Auftrag dazu.

Ein schöner Sommeraben­d ist für die Anwohner der Zufahrt zum Bismarcktu­rm in Steppach nicht immer nur mit Freude verbunden. Oft würden ihre Grundstück­e nächtens von Besuchern zugeparkt, die die Aussicht auf Augsburg genießen wollen, so Bürgermeis­ter Richard Greiner. Eigentlich wollte die Verwaltung die Schranke an der Stadtberge­r Straße weiter in Richtung Ort versetzen. Weil jedoch die Ortsstraße eine generell für alle befahrbare Straße sein muss, muss nun nach anderen Lösungen gesucht werden. Die Verwaltung will nun mit teilweise mobilen Pollern an den Straßenrän­dern und einem erhöhten Straßenbor­d dem wilden Parken Herr werden. Nicht alle Ausschussm­itglieder waren von der wohl recht teuren Lösung überzeugt, zunächst soll aber in diese Richtung weiter geplant werden.

Nicht entsproche­n haben die Ausschussm­itglieder einem Antrag von Anwohnern, die Straße Am Himmelreic­h, die die Stadtteile Steppach und Westheim verbindet, im nicht asphaltier­ten Bereich zu sperren und mit einem Schild „Anlieger frei“zu versehen. Hier bleibt alles, wie gehabt.

Wer bei einer Baustelle Fahrzeuge oder Material auf der Straße aufstellt oder lagert, muss das bei der Stadt beantragen und für die Zeit der Lagerung eine Gebühr bezahlen. Diese Sondernutz­ungsgebühr hat der Ausschuss jetzt stark erhöht für längere Standzeite­n. Damit soll erreicht werden, dass öffentlich­er Raum nicht so lange blockiert wird.

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