Augsburger Allgemeine (Land West)
Rege Ratsdiskussion um Container-Standort
Gemeinderat Emotionen kochen hoch bei Meinungsdebatte
Balzhausen Eigentlich versprach der Tagesordnungspunkt „Standort Container Kreis-AbfallwirtschaftsBetrieb Landkreis Günzburg“eine banale Sache zu werden, aber weit gefehlt. Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Balzhausen sorgte dieser Punkt für eine ausgiebig und emotional geführte Diskussion zwischen den Räten. Schließlich brachte eine Abstimmung ein eindeutiges Ergebnis: Mit 8:4 stimmte das Gremium, dass die Container vorerst auf dem bisherigen Standort beim alten TSV-Vereinsheim bleiben sollen.
Im Zuge des Neubaus einer Fahrzeughalle für die freiwillige Feuerwehr in Verbindung mit ergänzenden Räumlichkeiten für den gemeindlichen Bauhof sowie der Freiflächenanlagen sei es erforderlich, die vorhandene Container-Station des Kreis-Abfallwirtschafts-Betriebes an die Südseite des alten Sportheimes im Westen der Gemeinde zu versetzen, erklärte Bürgermeister Daniel Mayer.
Nachdem die gemeindlichen Baumaßnahmen beim Feuerwehrhaus weitgehend beendet sind, könnten die Container aufgrund des vorliegenden Schallschutzgutachtens wieder im Bereich der Freianlagen des Gerätehauses aufgestellt werden. Es bestehe, in Abstimmung mit dem Kreis-Abfallwirtschafts-Betrieb, grundsätzlich auch die Möglichkeit, die Container am Übergangs-Standort zu belassen, so Mayer weiter. Der Ratshauschef stellte fest, der Gemeinderat müsse nun grundsätzlich entscheiden, wie verfahren werden solle.
Daraufhin entspann sich eine Diskussion, bei der konträre Meinungen aufeinanderstießen. Herbert Wieser, Beisitzer beim TSV, erinnerte, dass dem Sportverein versprochen wurde, dass der neue Container-Standort beim TSV-Gelände nur vorübergehend eingerichtet werde. Er und im Namen des Vereins plädiere auf die Zurücklegung an den alten Standort, denn am derzeitigen Standort liege oft Unrat herum und es sei unaufgeräumt. Es gebe auch keine Aufsicht für die Station, im Dorf wären die Container im Blickfeld der Öffentlichkeit, was für mehr Sauberkeit sorgen würde. „Wenn der TSV nicht aufräumen würde, sähe es dort schlecht aus“.
Zweite Bürgermeisterin Adelinde Baur widersprach den Aussagen Wiesers und meinte, dass sie dies so nicht stehen lassen könne. Ihr sei nichts bekannt von Unrat und unaufgeräumtem Zustand. Zudem habe sich der Standort als gut erwiesen, denn er liege auf dem Weg zur nahen Grüngut-Sammelstelle und so könne man die Entsorgungen mit einer Fahrt erledigen. Christian Haugg meinte, wenn der Standort erhalten bleibe, müsse der Platz aber gepflastert und die Straße gerichtet werden. Michaela Leinweber darauf: Es genüge, den Platz einfach mit Kies herzurichten. Auch das Argument, dass der jetzige Standort beim Bau der Ortsumfahrung-West im Wege stehe, konterte der Bürgermeister damit, dass es sicher noch gut fünf Jahre dauern werde, bis die Umgehung gebaut werde und dann könne man immer noch über einen neuen Standort nachdenken. Klaus Langhans schlug vor, es wäre doch eine Überlegung wert, über einen dritten Standort westlich der Friedhofsmauer nachzudenken. Dies wurde allgemein verworfen. Um die Debatte zu beenden, ließ Mayer abstimmen. Das Ergebnis lautete 8:4 für den derzeitigen Container-Standort.
● Sandabbau Vor neun Monaten haben die LEW einen Strommast versetzt, der auf Flurstücken nordöstlich von Balzhausen stand. Auf diesen Flächen baut die Firma Leitenmaier (Ziemetshausen) seit 1995 Sand ab. Durch die Versetzung ist nun auf dem freigewordenen Areal Sandabbau und eine Wiederverfüllung möglich. Mit 12:0 erteilte der Gemeinderat dem Antrag der Firma das Einvernehmen. Die Gemeinde legt allerdings großen Wert darauf, dass durch die Wiederverfüllung keine nachteiligen Auswirkungen auf die gemeindliche Wasserversorgung entstehen und regt engmaschige Kontrollmaßnahmen durch die Aufsichtsbehörde des Landratsamtes Günzburg an.