Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Maurer mit einem großen Namen
David Mozart war Stammvater einer bedeutenden Dynastie
Landkreis Augsburg Wir beschäftigen uns dieses Mal mit David Mozart, einem Kunsthandwerker, der als Stammvater einer der bedeutendsten Künstlerdynastien unserer Heimat gilt. Geboren ist er zwischen 1620 und 1622 im heutigen Augsburger Stadtteil Pfersee. David war wohl als Maurer und Baumeister der erste Künstler in der bodenständigen, weil stets im Umkreis Augsburgs agierenden Familie Mozart, deren Name auf dem schwäbischen Mundartbegriff für landschaftlichen Schmutz oder Morast zurückgeht. Hervorgebracht hat die Familie bekanntermaßen mit Wolfgang Amadé einen der größten Musiker sowie etliche weitere Musiker, aber auch Baumeister und Bildhauer. Die Wurzeln der Mozarts reichen nachweislich ins 15./16. Jahrhundert zurück. Verbrieft ist nämlich die Übernahme eines kleinen Bauernhofs in der Nähe des Klosters Kaisheim durch den Urgroßvater Davids im Jahr 1506. Davids Onkel Jerg übte in Pfersee das Dorfrichteramt aus.
Davids Vater war ein Kleinbauer oder Häusler, der von Stadtbergen nach Pfersee umgezogen war. Er verstarb früh, die Mutter Davids auch. Die Hinterlassenschaft, hauptsächlich Grund und Boden, wurde verkauft. David lernte in Augsburg das Maurerhandwerk, das zu diesen Zeiten weit über das bloße Aufrichten von Ziegelsteinen hinausging; ein Maurer hatte die Fähigkeiten und Bedeutung eines Baumeisters. 1643 bekam David auf Antrag das Bürgerrecht Augsburgs. Einer der beiden Bürgen war Carol Dietz, in städtischer Funktion Nachfolger des berühmten Baumeisters Elias Holl, der das Augsburger Rathaus erbaute. David leitete ab 1671 die Maurerinnung. David heiratete eine Maria Negele und hatte mit ihr vier Töchter und fünf Söhne, die bis auf einen, der das Leben in einem Orden wählte, beruflich in die Fußstapfen des Vaters traten. Einer der Söhne, Franz, wurde der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus. In Dillingen an der Donau steht ein von ihm gebautes Privathaus, und der barocke Turm der Pfarrkirche St. Peter in Dillingen ist ihm zuzuschreiben. Nicht näher bekannt sind seine Arbeiten in der Fuggerei. Am 28. Januar 1685 verstarb David Mozart.