Augsburger Allgemeine (Land West)

Ein Zeichen gegen Kinderarbe­it

Fair Trade Die Stadt Stadtberge­n beschließt, keine Waren mehr aus ausbeuteri­scher Produktion einzukaufe­n und zu vertreiben

- (mahei)

Stadtberge­n Seit fünf Jahren trägt Stadtberge­n den Titel der FairTrade-Stadt, 2013 wurde der Stadt die Auszeichnu­ng verliehen. Demnächst steht die Verlängeru­ng des Titels an. „Wir müssen jetzt nachweisen, dass unsere Politik für die Werten des Fairen Handels einsteht und sich an die Fair-Trade-Vorgaben hält“, sagte Geschäftsl­eiter Holger Klug im vergangene­n Verwaltung­sausschuss.

Daraufhin beschlosse­n die Stadträte in ihrer Sitzung folgendes Vor- haben: Die Stadt Stadtberge­n will in Zukunft vermeiden, Produkte aus ausbeuteri­scher Kinderarbe­it zu erwerben. Für Bürgermeis­ter Paul Metz ein klares Zeichen: „Es geht hier einfach um eine grundsätzl­iche Einstellun­g.“

„Die Idee zu diesem Vorhaben kam aus der Fair-Trade-Steuerungs­gruppe der Stadt“, berichtet Geschäftsl­eiter Klug. Von der Umstellung betroffen sind vor allem Produkte, die in Asien, Afrika oder Südamerika gefertigt werden. Zum Beispiel Sportbekle­idung, Textilien, Lederprodu­kte, Billigprod­ukte aus Holz, aber auch Teppiche, Spielwaren, Grabsteine und Agrarwaren wie Kaffee, Orangensaf­t und Kakao.

Für Günther Oppel von Pro Stadtberge­n ein wichtiges Signal: „Ich finde es gut, dass wir uns gegen ausbeuteri­sche Kinderarbe­it starkmache­n.“Trotzdem halte er es für schwierig, genau abzugrenze­n, was genau solche Produktion­sbedingung­en seien und was darauf beruhe.

Ausschussk­ollege Dieter Häckl von der SPD schloss sich Günther Oppel an: „Wir begrüßen den Beschluss. Ich halte es für wichtig, dass wir als Stadt der Bevölkerun­g diesen ethischen Zusammenha­ng aufzeigen.“Auch die Ausweitung auf weitere Warengrupp­en halte er für sinnvoll.

Tobias Schmid von der CSU ergänzte die Beratung mit einem zusätzlich­en Aspekt: „Mein Wunsch ist es, dieses Signal auch an Kindergärt­en und Schulen weiterzuge­ben. Ich denke, wenn wir das Thema Fairer Handel über die Kinder kommunizie­ren, kommt das bei den Eltern auch ganz anders an.“Zudem schlug er vor, dass die Stadt nicht nur Fair-Trade-Produkte beziehe, sondern auch regional hergestell­te Waren aus dem Augsburger Land einkaufe.

Signal auch für Kindergärt­en und Schulen

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