Augsburger Allgemeine (Land West)

Anne great what?

Doppelname Wie die CDU-Chefin ausländisc­he Medien in Not bringt

- VON MICHAEL STIFTER

Seit Tagen talkshowt die halbe Republik ganz aufgeregt über die Frage, was die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbaue­r denn nun für die CDU bedeutet. Und für das Land. Außerhalb Deutschlan­ds stellen sich die Menschen allerdings eine ganz andere, weitaus existenzie­llere Frage. Wie um alles in der Welt spricht man nur diese vielen Buchstaben aus und was davon könnte der Vorname sein? Nachrichte­nsprecher rund um den Erdball trainieren heimlich vor dem Spiegel für ein unfallfrei­es Annagreat Cramp Karenbower, das nicht so klingt, als hätten sie sich an einer Salzstange verschluck­t. Der phonetisch anspruchsv­olle Name bringt aber nicht nur die Kollegen von Funk und Fernsehen an den Rand des Zungenbruc­hs. Schreibend­e Journalist­en müssen die 24 Buchstaben (da ist der Bindestric­h noch gar nicht mitgerechn­et!) zwar nicht sagen, dafür leiden sie neuerdings unter permanente­r Platzangst: Schließlic­h passt Deutschlan­ds mächtigste­r Doppelname kaum in eine Schlagzeil­e. Die Tschechen verschärfe­n das Problem sogar noch zusätzlich: Dort heißt die CDU-Vorsitzend­e landestypi­sch Annegret Krampová-Karrenbaue­rová. Die Chinesen wiederum kürzen zwar und machen aus den 24 Buchstaben „nur“zwölf Schriftzei­chen, also Silben. Ob sie sich An-ni-gelei-te Ke-lan-pu Ka-lun-bao-er aber so schnell merken werden, ist zumindest fraglich. Auch immer mehr Reporter im Ausland nutzen inzwischen das im Saarland bewährte Kürzel AKK. Sollten Sie das auch bei uns künftig öfter lesen: Das ist reine Notwehr! Einfacher wäre natürlich ein schlichtes „Merz“gewesen. Aber vielleicht muss man sich ja auch diesen Namen doch noch merken. Warum? Das erfahren Sie in der

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Foto: Imago

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