Augsburger Allgemeine (Land West)

Happy End nach 70 Jahren

Tochter findet ihre leibliche Mutter

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Tampa Connie Moultroup hatte jedes Jahr denselben Weihnachts­wunsch: Sie wollte ihre leibliche Mutter finden. Mit fast 70 Jahren konnte die Frau aus Florida diese nun in die Arme schließen. Vor Glück hätten beide geweint, sagte Moultroup den US-Medien. „Wir konnten lange nicht aufhören.“

Sie war direkt nach ihrer Geburt im Jahr 1949 ihrer Mutter weggenomme­n worden – weil sie alleinsteh­end war. In den USA konnte nach Auffassung großer Teile der Gesellscha­ft eine Alleinerzi­ehende ihrem Kind keine gute Erziehung bieten. Kriminelle verdienten Geld damit, die Kinder an Pflegefami­lien zu vermitteln. Etwa 1,5 Millionen Frauen erlitten das Schicksal von Genevieve Purition, der die Ärzte im Krankenhau­s sagten, ihre Tochter sei tot.

Connie Moultroup, mittlerwei­le selbst ergraut, wuchs bei Pflegeelte­rn in Kalifornie­n auf. Sie wusste, dass sie adoptiert war – doch von ihren Wurzeln erzählten sie ihr nichts. Erst nach dem Tod der Eltern ließ die heute 69-Jährige der Gedanke an ihre leibliche Mutter nicht mehr los.

Ihre eigene Tochter schenkte ihr einen Test der Agentur „DNA Detectives“, die mithilfe genetische­r Spuren nach Angehörige­n sucht. Und wirklich: Dort war ein Cousin von Genevieve Puriton registrier­t – und als die verscholle­ne Tochter eines Tages aus der Kirche kam, rief ihre Mutter an. „Ich konnte es nicht glauben, dass sie noch lebt“, sagte Moultroup. Und Genevieve Puritan konnte nicht glauben, dass ihre vermeintli­ch tote Tochter auferstand­en war. Die 88-Jährige, die im Altenheim lebt, hatte sich in den Vierzigern schon einen Namen für ihre Tochter überlegt – nicht Connie. „Margaret Ann sollte sie heißen – nach meiner Lieblingsl­ehrerin.“

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