Aufstieg von Amazon

Arte beschäftigt sich mit der Entstehung des Online-Händlers

Die Macht von Amazon ist das Thema der neuen Arte-Dokumentation „Der unaufhaltsame Aufstieg von Amazon“. Sie setzt sich das Ziel, neben der Entstehungsgeschichte des weltgrößten Online-Händlers auch die wirtschaftlichen und sozialen Folgen zu erklären. Der Film verliert sich allerdings über weite Abschnitte zwischen vielen Schauplätzen und langen Expertenkommentaren. Schon die ersten Minuten machen klar, in welche Richtung es gehen wird: „Amazon drängt dem Einzelhandel, dem Versandgeschäft und der Arbeitswelt seine Regeln auf, verändert unsere Gesellschaft von Grund auf – und das völlig unkontrolliert“, sagt die Sprecherstimme.

Um das Phänomen Amazon zu erkunden, begleitet der Zuschauer Ausfahrer von Amazon-Lieferungen in den USA und in Großbritannien – wo man auch viel Zeit in einer strukturschwachen Region der Insel verbringt. Amazons Dauerkonflikt mit der Gewerkschaft Verdi um einen Tarifvertrag in den Logistikzentren bleibt aber unerwähnt. Viele Probleme werden nur in den Experteninterviews angerissen, die Amazon entweder gut oder gefährlich finden. Damit werden sie nicht richtig herausgearbeitet. Was ist mit den Vorwürfen, dass Amazon andere Händler, die seine Plattform nutzten, aus dem Geschäft drängte, indem der Konzern dank ihrer Erfahrungen selbst in gut laufende Produktkategorien einsteigen konnte? EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager kommt zwar auch zu Wort – aber nur mit allgemeinen Ausführungen. So bleibt der Film reich an Meinung und Einzelbeispielen – und arm an Fakten, die sie untermauern würden.

Symbolfoto: Ina Fassbender, dpa In der neuen Dokumentation von Arte geht es um den Aufstieg sowie den wirtschaftlichen und sozialen Folgen des weltweit größten Online-Händlers Amazon.