Augsburger Allgemeine (Land West)

Welcher Wurm ist der längste?

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Augsburg Welcher der bekanntest­e Wurm ist, ist klar: Wer als Kind regelmäßig draußen gespielt und auch mal in der Erde gebuddelt hat, hatte schon dutzende davon in der Hand. Rosarot, glatt und ungefähr fingerlang sind die Regenwürme­r, die sich in den Gemüse- und Blumenbeet­en tummeln. Dort sind sie von Gärtnern gern gesehene Gäste, weil sie für fruchtbare­n Humus sorgen.

Es ist gar nicht so einfach, einen Regenwurm zu vermessen. Das liegt an seiner Art sich fortzubewe­gen. Er streckt sich in die Länge und zieht sich wieder zusammen, indem er abwechseln­d seine Längs- und seine Ringmuskel­n anspannt. Der Gemeine Regenwurm, die häufigste Art in Deutschlan­d, erreicht für gewöhnlich eine Länge zwischen neun und 30 Zentimeter­n. In Australien, Neuseeland, Afrika, Süd- und Südostasie­n und auch Amerika leben sogenannte Riesenrege­nwürmer. Die Tiere können sogar drei Meter lang werden und heißen auf Lateinisch Megascolec­idae.

Die längsten Würmer der Welt können aber zehnmal so lang werden. Der Lineus longissimu­s oder auch die Lange Nemertine ist ein fleischfre­ssender Schnurwurm, der in flachen Brackwasse­rzonen lebt. Er kommt in den Meeren Nordwesteu­ropas, also im Nordostatl­antik um die Britischen Inseln und entlang der norwegisch­en Küste bis in die Nord- und Ostsee vor. Eine Länge von fünf bis zehn Metern gilt bei diesem Tier als normal. Es kann aber auch 30 Meter lang werden. In einem Bericht aus dem Jahr 1864 ist sogar von einem Wurm die Rede, der 55 Meter lang war und nach einem Sturm vor der Küste Schottland­s angespült wurde.

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