Augsburger Allgemeine (Land West)
Überwachungskamera filmt Reifenstecher
Ein 46-Jähriger ärgerte sich über ein geparktes Auto und griff zum Messer
Es ist stets eine Frage der momentanen eigenen Fortbewegungsart: Autofahrer ärgern sich über Radler, Radler über Fußgänger und diese wiederum über Autofahrer. Und wenn der Ärger sich in Wut verwandelt, kann man bisweilen die Grenze der Selbstbeherrschung überschrei- So erging es einem 46-jährigen Mann in Oberhausen, der im Juli wegen eines zu nahe an der Haustüre geparkten Autos dermaßen in Rage geriet, dass er den hinteren rechten Reifen des Wagens mit einem Taschenmesser zerstach.
Schaden: 180 Euro. Was er zwar wusste, ihn aber trotzdem nicht von seinem Ausraster abhielt: Eine Überwachungskamera filmte den Reifenstecher. Bei der Täterermittlung hatte die Polizei also leichtes Spiel.
Jetzt stand der 46-Jährige, der in dem Wohnblock so eine Art Hausten. meistertätigkeit ausübte, vor Strafrichter Thomas Müller-Froelich unter der Anklage der Sachbeschädigung. „Ich hatte einen Blackout“, begründete der Angeklagte die Reifenattacke. „Täglich parkt einmal ein Auto die Türe zu“, klagte er über die Parksituation in dem Hof des Mietshauses. Er habe sich damals so geärgert, dass er in seine Wohnung ging, ein Taschenmesser holte und zustach. Richter MüllerFroelich verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 800 Euro (40 Tagessätze zu je 20 Euro). Der Schuldspruch ist rechtskräftig.