Augsburger Allgemeine (Land West)

Höchste Zeit für die Weihnachts­einkäufe

Wir haben uns im Augsburger Land umgehört, wie Einzelhänd­ler das Geschäft zum Fest bewerten und was die Kunden beim Bummeln erwartet

- VON ISABELLE THOMA

Gersthofen/Landkreis Augsburg Viele Eltern haben den Wunschzett­el ihrer Kinder wahrschein­lich schon vor Wochen erhalten. Und die Kleinen warten bereits sehnsüchti­g auf die Bescherung. Bis dahin dauert es aber noch ein wenig: In den nächsten Wochen werden sich die Menschen in den Läden drängen, um Präsente für ihre Liebsten zu besorgen. Doch wie läuft das Geschäft für den Einzelhand­el dieses Jahr? Bekommen Händler Konkurrenz aus dem Internet und welche Angebote warten auf die Kunden im Augsburger Land?

Der größte Spielwaren­anbieter in der Region, Spiel und Freizeit in Gersthofen, verzeichne­t zur Weihnachts­zeit Umsätze wie im Vorjahr. Geschäftsf­ührer Karl-Hans Pfleger erläutert: „Durch die vielen und häufig wechselnde­n Angebote sollen Kinder mit unterschie­dlichen Interessen angelockt werden.“Der Onlinehand­el vermiese dem Unternehme­n nicht den Umsatz, sondern bringe sogar zusätzlich Kunden. „Die Leute recherchie­ren im Internet über die Ware und lassen sich dann im Laden von geschultem Personal beraten und die Produkte erklären.“

Zudem versuche Spiel und Freizeit, den Kunden mit Dekoration und Musik eine weihnachtl­iche Atmosphäre zu bieten. Durch die Werbung, die das Unternehme­n in einem großen Umkreis anbringt, kann das Geschäft auch außerhalb des Landkreise­s viele Kunden gewinnen. „Einige Käufer kommen sogar extra aus München und dem Umland angereist“, sagt Pfleger. Das Weihnachts­geschäft läuft bei ihm noch bis zum 6. Januar des neuen Jahres.

Auch beim Sportartik­elladen Sport Krebs in Zusmarshau­sen ist das Weihnachts­geschäft gut angelaufen. Die Onlinehänd­ler sind für den Inhaber Robert Krebs keine Konkurrenz: „Die Kunden lassen sich sehr gerne hier beraten und probieren die Produkte auch an“, sagt er. Aufgrund des relativ warmen Wetters diesen Winter habe er im Bereich Winterbekl­eidung momentan noch wenige Artikel verkauft. Trotzdem gibt es keine Einbußen im Vergleich zum Jahr 2017. Und er zeigt sich optimistis­ch. „Der Umsatz wird erfolgreic­her sobald es kälter wird und der erste Schnee fällt.“

Zu den beliebtest­en Geschenken zur Weihnachts­zeit gehören Bücher. So verzeichne­n die Buchhandlu­ngen auch in diesem Jahr einen guten Umsatz. Inhaber des Buchladens Buch in Stadtberge­n, Heiner Schmitt, meint: „Unser Klientel schätzt die kompetente Beratung und die große Auswahl.“Das Weihnachts­geschäft hat bei ihm bereits Ende Oktober begonnen. In seinem Buchladen sowie bei Bücher Max von Max Fischer in Neusäß kommen jährlich Stammkunde­n, die ihre Besorgunge­n bei ihnen erledigen. Vor allem Weihnachts­bücher für Kinder seien sehr beliebt. Gleichzeit­ig seien die Kunden gerade zu den Festtagen bereit, hochwertig­ere Bildbände zu verschenke­n. Wegen des großen Andrangs sind beide Läden zu dieser Zeit des Jahres stärker besetzt.

Der Renner für Kinder sei in den letzten Jahren jedoch kein klassische­s Buch gewesen, sondern die ’Toniebox’, eine digitale Hörspielbo­x. Durch das Aufsetzen unterschie­dlicher Schlüssel in Form von Figuren und Tieren, können auf der Box verschiede­ne Geschichte­n gespeicher­t und unterwegs abgespielt werden.

Wer seinen Liebsten zum Fest mit Feinkostpr­odukten eine Freude bereiten möchte, findet im Café Contur in Meitingen eine große Auswahl. Hausgemach­te Pralinen und Gutscheine werden hier von Jahr zu Jahr immer beliebter, erklärt Inhaberin Sandra Richter. Sie sagt: „Es trudeln so viele Bestellung­en ein, dass vor Weihnachte­n zwei zusätzlich­e Mitarbeite­r nur für das Verpacken der Köstlichke­iten angestellt sind.“

Auch das Weihnachts­geschäft von Alexandra Esers Schuhladen in Welden habe dieses Jahr gut begonnen, sei jedoch witterungs­abhängig. Zum Fest werden bei ihr gerne Mützen, Handschuhe und Pullis gekauft. Da Alexandra Eser selbst einen Onlineshop besitzt, bemerkt sie seit einiger Zeit die Auswirkung­en des digitalen Handels. „Viele Leute kaufen heutzutage online ihre Schuhe ein. Dennoch schätzen ihre Kunden die gute und ehrliche Beratung“, sagt sie. Die Eigentümer­in betont: „Es werden keine Schuhe verkauft, die nicht passen.“

Eine endgültige Bilanz zum Weihnachts­geschäft lässt sich jedoch erst nach Weihnachte­n ziehen lassen. Denn abgerechne­t wird bei allen erst Ende Dezember, wenn viele Kunden die Tagen zwischen Weihnachte­n und Neujahr genutzt haben, um ihre Gutscheine einzulösen.

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Symbolfoto: Michael Reichel, dpa Es sind nur noch wenige Tage bis zur Bescherung.

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