Augsburger Allgemeine (Land West)
Lehrer geben den Ton an
Musik Beim Lehrerkonzert der Musikschule Holzwinkel und Altenmünster gibt es eine ungewöhnliche musikalische Besetzung
Welden Aus einer Mücke kann man einen Elefanten machen oder umgekehrt. Doch was macht so ein ungleiches Paar aus „Elefant und Mücke“zusammen? Das machte erst mal recht gute Laune beim heiteren Einstieg ins Lehrerkonzert der Musikschule Holzwinkel und Altenmünster.
Eine Woche nach der geglückten Premiere des Jugendorchesters der Musikschule gaben nun zur Abwechslung mal die Ausbilder im Weldener Holzwinkelsaal den Ton an. Schon das Eröffnungsstück von Henri Kling für die ungewöhnliche Besetzung aus Klavier, Tuba und Querflöte machte klar: Hier wird keck über den altgewohnten Tellerrand geschaut. Diese Musikschule hat für potenzielle Schüler neben erstklassigen Lehrern für Blasinstrumente auch noch andere Spitzenkräfte mit im Angebot.
Da sitzt zum Beispiel die Weldener Pianistin Ingrid Kalus, die an der Musikschule für das Fach Klavier zuständig ist, mit im Boot. Sie lieferte nicht nur die harmonischrhythmische Untermalung für den melancholisch-behäbigen Elefanten, interpretiert von TiefblechLehrer Robert „Bob“Sibich an der Tuba, und die vorwitzige Mücke, gespielt von der neuen Schulleiterin Nadine Schiffelholz an der Querflöte. Auch beim Querflöten-Klassiker „Concertino Opus 107“von Cecile Chaminade hatte sie einiges beizusteuern.
Gleich dreimal in Folge konnte Joachim Demharter an der Gitarre brillieren, ob im Duett mit Nadine Schiffelholz bei „Entr’acte“und Astor Piazollas „Libertango“oder solo mit Tárregas „Capricho árabe“.
Die „fantastischen Drei“, Bob Sibich, Nadine Schiffelholz und Markus Peter, haben sich in der Region am Orchesterpult ja schon einen ausgezeichneten Namen verdient. Im ersten Satz der Sonata von Francis Poulenc übernahm Markus Peter die Solostimme und stellte sein Können an der Trompete unter Beweis. Mit von der Partie waren hier Alexander Körner am Horn und Bob Sibich, die sich mit Peter zu einem sehr harmonischen Trio vereinigten.
Den krönenden Abschluss des Abends aber lieferte das Cello-Duo aus Susanne Röll und Johannes Kübel. Die Zwei zeigten die volle Bandbreite ihres Instruments, hier gab es richtig was um die Ohren: vom spätbarocken Geniestreich, dem Adagio-Satz aus dem Doppelkonzert in g-Moll von Antonio Vivaldi über ein Klezmer-Medley bis hin zum Feuerzeug-Hit von Metallica „Nothing Else Matters“. Da konnten die Bögen auch mal etwas kräftiger über die Saiten schrubben, bis fast das Kolophonium rauchte. Das rockte, das hämmerte, ja, das nahm einen mit.