Augsburger Allgemeine (Land West)
Milka zieht um
Bis jetzt hat die Rochendame in einem Aquarium in Günzburg gelebt. Nun wohnt sie in Norddeutschland. Dort hofft man nämlich auf Babyrochen
Rochendame Milka wohnt seit zehn Jahren im Legoland in Günzburg. Sie lebt dort in einem Aquarium. Mit den Kästen, die in manchen Wohnungen stehen, hat es aber wenig zu tun. In Milkas Aquarium passt etwa so viel Wasser wie in ein Klassenzimmer. Milka braucht mit ihren 60 Zentimetern Spannbreite schließlich Platz.
Nun zieht sie aber in ein anderes Aquarium. Es steht in Hannover. Die Stadt ist einige hundert Kilometer entfernt von Günzburg und liegt in Norddeutschland. Weil sie dort nicht hinschwimmen kann, bringt ein Lastwagen sie ans Ziel. In dem befindet sich ein besonderes Transportbecken. „Ein bisschen doof ist es schon, dass sie jetzt geht“, sagt eine Biologin, die viel Zeit mit ihr verbracht hat, etwas traurig.
Der Umzug hat einen Grund. In Hannover soll es nämlich Rochenbabys geben. Damit das klappt, müssen genug weibliche Rochen im Aquarium schwimmen. Im Gegenzug hat der Lastwagen zwei Rochenjungs nach Günzburg gebracht. Jetzt müssen sie ein paar Wochen in einem kleineren Becken warten. Sonst könnten sie die anderen Fische nämlich mit Schädlingen anstecken. Diese Wartezeit wird auch Quarantäne genannt. Obwohl die Kuhnasenrochen harmlos aussehen, sind sie nicht ungefährlich. Dort wo ihr Schwanz beginnt, tragen sie einen giftigen Stachel. Wenn sich ein Tier bedroht fühlt, verteidigt er sich damit. Damit sich niemand aus Versehen an Milkas Stachel verletzt, haben Milkas „Umzugshelfer“Handschuhe an. In einem großen Netz wird Milka dann aus dem großen Becken in das Transportbecken getragen.