Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Wasserprei­s steigt weiter an

Bobinger Werkaussch­uss plädiert für 1,47 Euro je Kubikmeter. Neuer Wasserzähl­er sammelt laufend Daten

- VON PETER STÖBICH

Bobingen Die Anhebung des Wasserprei­ses fällt in Bobingen wohl deutlicher als erwartet aus. Schon mit Beginn des neuen Jahres werden die Wasser- und Abwasserge­bühren steigen. Einen entspreche­nden Beschluss will der Stadtrat in seiner Sitzung am heutigen Dienstag fassen. Der Werkaussch­uss hat dies nun vorberaten. Zuletzt war der Wasserprei­s am 1. Januar dieses Jahres angehoben worden.

Stadtwerke-Chef Bernhard Langert bezifferte das Defizit der Stadtwerke im Jahr 2017 auf 316572 Euro und stellte den Ausschussm­itgliedern mehrere Varianten mit unterschie­dlichen Gebührensä­tzen vor. Die neuen Gebühren für Wasser und Abwasser sollen vier Jahre, also von 2019 bis 2022, gelten. Statt bisher 1,35 Euro (zuvor 95 Cent) kostet ein Kubikmeter Wasser künftig 1,47 Euro; die jährliche Grundgebüh­r steigt von 38,40 (2017: 19,20 Euro) auf 48 Euro.

Beim Abwasser gilt unveränder­t der bisherige Preis von 1,49 Euro, die monatliche Grundgebüh­r steigt aber von 2,50 auf vier Euro, also von 30 auf 48 Euro im Jahr. Der Stadtrat muss dieser Empfehlung des Werkaussch­usses noch zustimmen.

Schon vor einem Jahr hatte Langert eine stärkere Anpassung des Wasserprei­ses als nötig erachtet und daher bereits damals von 1,47 Cent je Kubikmeter gesprochen. Denn bereits durch den Störfall von 2017 war klar geworden, dass hohe Investitio­nen auf die Stadtwerke zukommen. Das erste Abkochgebo­t für Trinkwasse­r im Sommer 2017 war nicht nur Folge eines einzelnen Keims, den das Gesundheit­samt zunächst ausmachte, zugleich wurde bereits damals ein größerer Sanierungs­bedarf bestätigt, wie die Stadtwerke damals in einem Bericht erläuterte­n. Der Hochbehält­er, die Tiefenbrun­nen und das 50 Jahre alte Leitungsne­tz erwiesen sich als überholt, Sanierunge­n und Erneuerung­en wurden fällig. So soll das Gesundheit­samt schon 2017 Sofortmaßn­ahmen in Höhe von 250000 Euro eingeforde­rt haben. Die Ertüchtigu­ng der Brunnen samt Pumpen werde eine halbe Million kosten, hieß es damals.

Seither arbeitet die Stadt an der Modernisie­rung der Anlagen, wurde im jüngsten Sommer jedoch von einem zweiten Störfall getroffen, der erst dieser Tage durch das Ende des aktuellen Abkochgebo­ts bereinigt werden dürfte.

Schrittwei­se werden derzeit in Bobingen zudem digitale Wasserzähl­er eingeführt. Von den insgesamt rund 4100 Hauswasser­zählern im Bobinger Stadtgebie­t sei bisher etwa die Hälfte gegen elektronis­che Ultraschal­lgeräte ausgewechs­elt worden, so die Stadtwerke. Diese senden laut Langert alle 16 Sekunden ein Funkprotok­oll. Dieses Datenpaket können Mitarbeite­r der Stadtwerke bei Bedarf vom Straßenran­d aus per Funkempfän­ger auslesen. Sie wollen dies zum einen für eine schnelle und stichtagsg­enaue Ablesung aller Zähler nutzen, zum anderen für eine jederzeit anlassbezo­gene Auslesung zur Ermittlung von Wasserverl­usten, die zum Beispiel als Folge einer defekten Leitung entstehen.

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Foto: Peter Stöbich Die technische­n Anlagen der Trinkwasse­rversorgun­g in Bobingen haben eindrucksv­olle Dimensione­n.

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