Augsburger Allgemeine (Land West)

Zahnärzte wollen im Heim praktizier­en

Demenzpati­enten können sich oft nicht mehr mitteilen, wenn sie Schmerzen haben. Wie ein neues bayernweit­es Konzept Abhilfe schaffen soll

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Landeszahn­ärztekamme­r und die Kassenzahn­ärztliche Vereinigun­g übernehmen. „Eine solche koordinier­ende Stelle ist für eine flächendec­kende Versorgung dringend erforderli­ch“, sagt Berger. Dieses Angebot müsse sich dann etablieren und bekannter werden.

Zugleich möchte die LAGP darauf hinwirken, dass künftig beim Bau von Heimen ein Zimmer eingeplant werden könnte, das einen Zahnarztst­uhl sowie eine weitere Infrastruk­tur aufweist. „Das klingt zunächst nach einer erhebliche­n Investitio­n“, sagt Berger. Aber dadurch würde viel Aufwand vermieden: „Wenn ein Pflegebedü­rftiger zum Zahnarzt soll, muss oft ein teurer Transport bestellt werden. Zudem wird eine Pflegekraf­t benötigt als Begleitung, die dann im Heim fehlt.“Berger spricht sich daher für konkrete Pilotproje­kte in einzelnen Heimen aus. Die Einrichtun­g der Räume könnte die LAPG übernehmen. Sie kann dann im großen Stil zum Beispiel Zahnarztst­ühle bestellen. Das drückt die Kosten. Für die Einrichtun­g eines solchen Zimmers rechnet Berger mit 50 000 Euro. Das sei deutlich weniger als das, was ein niedergela­ssener Zahnarzt für einen neuen Behandlung­sraum braucht. Für eine Finanzieru­ng müsse man die Kranken- und Pflegekass­en gewinnen. Zudem seien staatliche Fördermitt­el denkbar. Für die „aufsuchend­e“zahnmedizi­nische Versorgung gibt es hingegen in der Gebührenor­dnung der Zahnärzte eine eigene Ziffer. Ihre Honorierun­g ist somit gesichert.

Was von der Neuerung im Gesundheit­ssystem zu halten ist, lesen Sie im Kommentar auf der ersten Bayern-seite.

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Das Beste von hier. Für Sie.

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